Untersuchung von Red Barnet

Digitale Belästigungen und Kränkungen sind Alltag für dänische Jugendliche

Digitale Belästigungen und Kränkungen sind Alltag für dänische Jugendliche

Digitale Belästigungen und Kränkungen sind Alltag für dänische Jugendliche

Kopenhagen
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Foto: dpa

Viele Jugendliche haben bereits erlebt, dass Gerüchte oder Intimbilder über sie im Internet verbreitet wurde. Die Kinderschutzorganisation Red Barnet ist besorgt.

Täglich erleben Jugendliche in Dänemark, dass im Internet über ihr Sexualleben gesprochen wird, Nacktbilder von ihnen geteilt werden oder sie unerwünschte Nachrichten oder Bilder zugeschickt bekommen.

Das zeigt eine neue Untersuchung unter 915 Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren, die die Kinderschutzorganisation „Red Barnet“ durchgeführt hat. „Wir machen uns Sorgen darüber, dass die Zahl der Jugendlichen, die übers Internet sexuelle Belästigungen und Kränkungen erleben, so groß ist. Im Grunde sind wir nicht überrascht davon, aber wir hatten gehofft, niedrigere Zahlen präsentieren zu können“, so sagt Kuno Sørensen zur Nachrichtenagentur Ritzau. Er ist Psychologe bei Red Barnet.

Jeder 20. Jugendliche gab an, dass von ihm oder ihr Intim- oder Nacktbilder im Internet geteilt wurden, ohne das er oder sie dem zugestimmt hatte. Bei genauso vielen, wurde bereits versucht, sie mit Intimbildern zu erpressen. Ein Viertel der Jugendlichen erlebte bereits, dass Gerüchte über sie im Internet gestreut wurden.

Erst in der vergangenen Woche war das Thema der Belästigung und Kränkung im Internet aktuell geworden, nachdem die Polizei rund 1.000 Jugendliche in ganz Dänemark ausfindig gemacht hatte, die nun der Verbreitung von Kinderpornografie beschuldigt werden, weil sie ein Video über soziale Netzwerke geteilt hatten, in dem ein Junge und ein Mädchen im Alter von 15 Jahren Sex hatten.

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Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
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