Zugverspätungen

DSB: Täglich kommen 78.000 Passagiere verspätet an ihr Ziel

DSB: Täglich kommen 78.000 Passagiere verspätet an ihr Ziel

DSB: Täglich kommen 78.000 Passagiere verspätet an ihr Ziel

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Kopenhagen
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Ein DSB-Regionalzug in Odense. Foto: René Strandbygaard/DSB

Die Kinder mal wieder zu spät vom Kindergarten abgeholt oder das Fußballtraining ausfallen lassen. Alltag für viele DSB-Zugpassagiere.

Täglich kommen 78.000 Passagiere der staatlichen Bahngesellschaft DSB  verspätet an ihrem Zielbahnhof an. Das zeigt laut  Zeitung Metroexpress eine neue Analyse des Verbraucherrates „Tænk“. Die Verspätungen haben spürbare Konsequenzen für die Betroffenen. 29 Prozent der Befragten gaben an innerhalb der vergangenen sechs Monate verspätet zur Arbeit erschienen zu sein.

„Durch Verspätungen wird es den Betroffenen erschwert, ihren Alltag zu meistern. Wenn nun täglich rund 78.000 Passagiere verspätet ankommen, reden wir hier von einer Stadt wie Esbjerg, die jeden Tag zu spät kommt“, sagt der Verbraucherschützer und stellvertretender Direktor von Tænk, Vagn Jelsøe.

Er fordert DSB nun auf, die Kompensations-Auszahlung bei einer verspäteten Ankunft zu vereinfachen. „In England bekommt der Passagier automatisch sein Geld zurück – bei DSB muss man eine Entschädigung erst beantragen“, so Jelsøe zu Metroexpress.

DSB-Informationschef Tony Bispeskov räumt ein, dass die Bahngesellschaft Probleme in Sachen Pünktlichkeit hat, doch schiebt er die Schuld weiter auf den Gleisbetreiber Banedanmark. „Unsere Pünktlichkeit verbessert sich, doch aktuell werden Gleisarbeiten von Banedanmark durchgeführt – und die sind eine Herausforderung für unsere Pünktlichkeit“, sagt Bispeskov, der zugleich ein neues, von Banedanmark eingeführtes Signalsystem, als eine zweite Ursache für die Verspätungen angibt.

Bispeskov unterstreicht, dass DSB seiner Verantwortung bewusst ist: „Wir informieren unsere Kunden so gut wie möglich über die Konsequenzen der Gleisarbeiten und zahlen selbstverständlich Entschädigungen an sie.“ Verbraucherschützer Jelsø ist indes nicht begeistert. „DSB schiebt die Schuld auf Banedanmark. Doch die Kunden haben ihre Fahrscheine bei DSB gekauft und nicht bei Banedanamrk“, so Jelsøe.

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