Dänischer Autofahrerverband warnt

Pkw-Maut für Ausländer wird auch dänische Autofahrer treffen

Pkw-Maut für Ausländer wird auch dänische Autofahrer treffen

Pkw-Maut für Ausländer wird auch dänische Autofahrer treffen

Kopenhagen
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Foto: Scanpix

Sozialdemokraten und Dänische Volkspartei sind von der Idee einer Pkw-Maut begeistert. Die Liberale Allianz fürchtet hingegen den Verlust deutscher Touristen.

Dänemark könnte jährlich 300 Millionen Kronen an einer Pkw-Maut verdienen, die ausländische Autofahrer dazu verpflichtet, für die Nutzung der dänischen Straßen zu bezahlen. So die Antwort von Steuerminister Karsten Lauritzen (Venstre) an den Transportausschuss des dänischen Parlaments Folketing.

Eine Mehrheit außerhalb der VLAK-Regierung ist deshalb bereit, das deutsche Modell zu kopieren und eine Pkw-Maut einzuführen, schreibt die Zeitung Information.

Offiziell betrifft die Maut in Deutschland alle Autofahrer, doch bei deutschen Haltern wird die Maut bei der Kfz-Steuer gegengerechnet, sodass das sie in der Praxis gebührenfrei fahren können.

FDM: Wird teuer für dänische Autofahrer 

Doch folgt Dänemark dem deutschen Beispiel, wird eine dänische Pkw-Maut auch die Autofahrer hierzulande zur Kasse bitten, sagt der dänische Interessenverband der Autofahrer FDM. Vor allem die, die ältere und nicht so umweltfreundliche Modelle fahren.

„Dänische Autobesitzer mit älteren Autos werden bei dieser Regelung mehr Maut bezahlen, als sie später zurückerstattet bekommen. Wir haben in Dänemark bereits weltweit die höchsten Autoabgaben, daher kann es nicht fair sein, dass dänische Autofahrer auch dafür zahlen sollen, auf dänischen Straßen zu fahren – zusätzlich zu all den Steuern, die sie bereits leisten“, sagt Torben Lund Kudsk, Abteilungsleiter bei FDM, zur Nachrichtenagentur Ritzau.

Im Gegensatz zu Dänemark, wo die Autobesitzer mit ihren Abgaben rund 50 Milliarden Kronen pro Jahr in die Staatskasse spülen, müssen Deutsche keine Zulassungssteuer für ihre Autos bezahlen.

DF und Sozialdemokraten finden die Idee gut

Der transportpolitische Sprecher der Dänischen Volkspartei, Kim Christiansen, nennt die Pkw-Maut eine gute Idee. „Nun haben wir einen Anhaltspunkt bekommen, wie viel wir damit einnehmen können. Ich glaube sogar, dass es noch wesentlich mehr werden könnte als die 300 Millionen Kronen“, so Christiansen zu Information.

Sein Kollege von den Sozialdemokraten, Rasmus Prehn, fordert die Regierung auf, „breite politische Verhandlungen“ über eine dänische Pkw-Maut aufzunehmen.

Möglicher Verlust deutscher Touristen

Die Sprecherin der Regierungspartei Venstre, Louise Schack Elholm, stellt hingegen fest, dass die Regierung nicht vor hat, eine Pkw-Maut in Dänemark einzuführen.

Die gleiche Haltung hat auch die Liberale Allianz, Sprecher Villum Christensen fürchtet, dass eine Maut deutsche Touristen dazu bringen wird, „ihren Mercedes zu wenden und stattdessen Richtung Süden fahren“.

 

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