Leitartikel

Aller guten Dinge sind drei

Aller guten Dinge sind drei

Aller guten Dinge sind drei

Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: Hans Peter Blume

Kann die Partei der deutschen Minderheit in Nordschleswig noch einmal zulegen – zum dritten Mal in Folge? Ja, meint Chefredakteur Gwyn Nissen und veröffentlicht seinen Wahltipp.

Wochenlange Wahlkampfhektik geht nun zu Ende. Am Dienstagabend hat das Warten ein Ende: In 98 dänischen Kommunen und fünf Regionen werden die neuen Politiker gewählt, die  in den kommenden vier Jahren auf lokaler und regionaler Ebene das Land regieren werden.

Auch in den vier nordschleswigschen Kommunen und der Region Süddänemark, wo Kandidaten der Schleswigschen Partei ebenfalls kandidieren. Nach der Sensationswahl von 2013  – von 5.249 auf 8.620 Stimmen in Nordschleswig – sind die Erwartungen an die SP hoch. Kann die Partei der deutschen Minderheit in Nordschleswig noch einmal zulegen – zum dritten Mal in Folge?

Wir sind der Meinung: Ja.

Wahlen – das ist auch jedes Mal eine Art Examen für die bisherigen Stadtrats- und  Regionsratsmitglieder. Die SP-Politiker haben das gebracht, was sie versprochen haben: Sie haben die Zusammenarbeit gesucht und sich nicht nur für die Minderheit, sondern für die Kommunen und für  Nordschleswig als Ganzes  eingesetzt.

Auf diesem Konto dürften zumindest keine Verluste  eingefahren werden. Im Gegenteil: Jørgen Popp Petersen in Tondern und Stephan Kleinschmidt in Sonderburg sind in ihren Kommunen hochprofilierte Politiker, Erwin Andresen ist in Apenrade unter den Kollegen der wohl  am meisten respektierte Politiker und Uwe Jessen hat die SP in Hadersleben  aus dem Schattendasein holen können. Mit anderen Worten: Die Schleswigsche Partei fällt nirgends durch. In Sachen freundliche Flüchtlingspolitik und Gegen-Grenzkontrollen steht die SP dagegen oft allein und sicher wird das einige Stimmen kosten. Aber es gibt auch Wähler, die genau deswegen ihr Kreuz hinter der Liste S setzen werden.

Schließlich ist das deutsch-dänische  Verhältnis dermaßen normalisiert, dass viele Sonderburger zum Beispiel Stephan Kleinschmidt  gern als Bürgermeister hätten (auch wenn er es dann vielleicht doch nicht  werden wird).  Es gibt also keinen Grund, weshalb die dänischen Stimmen für die SP weniger werden sollten – im Gegenteil.

Daher sage ich ein sattes Plus voraus und mache mich gerne zum Narren, indem ich meinen Tipp öffentlich abgebe: 10.640 Stimmen für die SP.

Mehr lesen

Leitartikel

Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
„Europäischer Erdrutsch“

Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Die Bonus-Milliarden für die Minkzuchten sind eine Farce“