Leitartikel
SPitzenmann Clausen
SPitzenmann Clausen
SPitzenmann Clausen
Der Vorstandsvorsitzende von Danfoss, Jørgen Mads Clausen – der als Privatperson Kleinschmidt unterstützt – sieht den SP-Kandidaten als Brückenbauer und Visionär unter den Bürgermeisterkandidaten. Durch die Clausen-Unterstützung ist Stephan Kleinschmidt politisch von dänischer Seite praktisch geadelt worden, meint Chefredakteur Gwyn Nissen.
Die Schleswigsche Partei ist im Wahlkampf immer wieder für Überraschungen gut. Aber dass einer der bedeutendsten dänischen Industriebosse jetzt die Bürgermeisterkandidatur von Stephan Kleinschmidt in Sonderburg unterstützt, ist schon eine waschechte politische Sensation und wäre auch dem Wahlkampfteam der SP nicht im wildesten Traum eingefallen.
Der Vorstandsvorsitzende von Danfoss, Jørgen Mads Clausen – der als Privatperson Kleinschmidt unterstützt – sieht den SP-Kandidaten als Brückenbauer und Visionär unter den Bürgermeisterkandidaten. Eine herbe Schlappe und Enttäuschung für den sozialdemokratischen Bürgermeister Erik Lauritzen und Venstre-Herausforderer Peter Hansen – und das nur zwei Wochen vor der Kommunalwahl am 21. November.
Jørgen Mads Clausen bringt sich immer wieder politisch ein – sowohl auf Landesebene als auch lokal in seiner Kommune Sonderburg. Er äußert sich in den Landesmedien konstruktiv-kritisch zu wirtschaftspolitischen und gesellschaftlichen Themen, setzt sich aber auch mal sechs Stunden mit Studenten, Geschäftsleuten und Kulturvertretern zusammen, um gemeinsam über Sonderburgs Zukunft zu diskutieren.
Durch die Clausen-Unterstützung ist Stephan Kleinschmidt politisch von dänischer Seite praktisch geadelt worden. Wenn Clausen für einen Deutsch-Nordschleswiger stimmen kann, kann jeder Nordschleswiger sein Kreuz hinter die Liste S setzen. Die Unterstützung von Jørgen Mads Clausen wird weite Kreise ziehen, die über Sonderburg hinausreichen werden, denn der Respekt vor Clausen und Danfoss ist in ganz Nordschleswig riesig groß.
Der Kampf um den Bürgermeisterposten in Sonderburg ist durch Clausens Vorstoß ebenfalls offener geworden. Die SP gehört bei der Wahl zwar immer noch zu mittelgroßen Parteien und wird stimmenmäßig sicherlich im Schatten von Venstre und den Sozialdemokraten stehen. Aber bei einer festgefrorenen Pattsituation kann am Wahlabend ein starkes persönliches Ergebnis für Stephan Kleinschmidt entscheidend werden, wer sich in den Bürgermeisterstuhl setzt.
Clausen möchte Kleinschmidt. Was die Sonderburger wollen, zeigt sich allerdings erst am 21. November.