Leitartikel

Wachsam an Dom und Damm

Wachsam an Dom und Damm

Wachsam an Dom und Damm

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Die Königin Margrethe in Hadersleben. Foto: Archivbild: DN

Die Sicherheit hatte am Pfingstsonntag in Hadersleben höchste Priorität. Aber was dem wachsamen Beobachter vor Ort auffiel, war eigentlich die erstaunlich entspannte Lage, als es dann so weit war – meint Peter Lassen.

Die Sicherheit hatte am Pfingstsonntag in Hadersleben höchste Priorität. Aber was dem wachsamen Beobachter vor Ort auffiel, war eigentlich die erstaunlich entspannte Lage, als es dann so weit war – meint Peter Lassen.

Die größte Anhäufung von Prominenz, die die Domstadt Hadersleben quasi seit der Reformation erlebt hat, fiel auf den Pfingstsonntag. Es war der Tag nach dem grausamen und blutigen Messer-Terror in London. Wenn die Polizei  schon lange vor dem Besuch von Königin, Staatsminister, diversen Ministern, Verteidigungschef, 19 Bischöfen und anderen VIPs in der City der Domstadt Sicherheit großgeschrieben hatten, dann legten die Ereignisse in London sicher noch eine Schippe drauf. Sogar der lokal gebundene Blumenstrauß für die Königin wurde vorab genauestens durchleuchtet.

Aber was dem wachsamen Beobachter vor Ort auffiel, war eigentlich die erstaunlich entspannte Lage, als es dann so weit war. Die Strecke der Prozession war zwar mit Tau abgesteckt, und es waren auch viele Weißmützen, Polizeiwagen und weiße Mäuse zu sehen. Aber so richtig bedrohlich sah das alles nicht aus für den Zaungast.

Vor dem Festgottesdienst im Dom kamen die geistlichen  Würdenträger fast alle mit großen Koffern, in denen vermutlich die Amtskleidung lag, tröpfchenweise die Norderstraße herauf spaziert. Sie  zeigten  zwei uniformierten Beamten an der Ostseite des Doms ihre Einladungen – wie fast alle anderen Gäste auch. Aber kein Koffer wurde durchsucht. Einige Gäste konnten auch unbehelligt an der Kontrolle vorbei in den Vorhof kommen, wo zuletzt nur die hohen Gäste wie Königin, Staatsminister und Folketingsvorsitzende direkt mit Dienstwagen und PET-Begleitung vorfahren durften.

Vor der Kirche direkt am Haupteingang standen Hunderte Schaulustige, und man konnte unangetastet mit Tasche, dicker Jacke etc. bis auf ein paar Meter den Ehrengästen nah kommen und ihnen quasi in die Augen schauen. Es standen zwar hier und da Sicherheitskräfte. Die schauten aber primär nach oben und in die Ferne, um mögliche Gefahr schnell ausmachen zu können. Oder klönten miteinander. Eigentlich ist es ja typisch dänisch und sehr sympathisch, dass ein solcher Hochsicherheitsbesuch so locker und zwanglos auch für die Zuschauer abgehen kann. Als Zaungast mittendrin fragte man sich aber auch, was eigentlich passiert wäre, wenn wirklich etwas passiert wäre. Aber wie sagte ein Nachbar in der Menge: Det œ nå så hygle, at vi ka kum så tæt å Daisy, Pia å Lars ...

Mehr lesen

Leserbrief

Meinung
Allan Søgaard-Andersen
„Tomme borgerlige klimaløfter!“

Sønderjysk Elitesport

Jens Kragh Iversen
Jens Kragh Iversen Sportredakteur
„Eine Ära geht bei Sønderjysk Elitesport zu Ende“