Pläne präsentiert

Ökologisch einwandfrei: Datenzentrum im Werden

Ökologisch einwandfrei: Datenzentrum im Werden

Ökologisch einwandfrei: Datenzentrum im Werden

Gesche Picolin
Gesche Picolin Journalistin
Apenrade/Aabenraa
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Ulla Lendal vom Naturschutzverein betrachtet mit ihrem Mann Niels Bjørn die künftigen Gebäude. „Das sieht ja genau aus wie die Statsskole“, kommentierte ein anderer Bürger die Visualisierung durch den Großkonzern. Foto: Karin Riggelsen

Apple verspricht, zu hundert Prozent mit erneuerbaren Energien zu arbeiten. Der Naturschutzbund und Archäologen sind zufrieden.

Am Mittwoch hat der Datenkonzern Apple im Apenrader Rathaus seine Pläne für Kassö und Norderenleben der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die erste Phase des zu bauenden Rechenzentrums wird demnach im Sommer eingeleitet. Sie soll 2020 abgeschlossen sein.

In der Phase werden etwa 150 Arbeiter zum einen die Straßen und Zuwege bauen, doch auch das Verwaltungsgebäude und das Logistikzentrum. „Doch werden immer nur etwa 20 bis 30 Menschen auf einmal auf Schicht sein“, so eine Apple-Sprecherin. Schlussendlich würden bis zu hundert Personen im fertigen Zentrum arbeiten.

Das Rechenzentrum in Apenrade wird das zweite in Europa; das erste ist derzeit in Viborg im Entstehen. Es soll im Laufe des Jahres fertig sein. „Hierzulande gibt es einfach zuverlässigen Energiefluss“, so die Sprecherin weiter. Der Konzern wies mehrfach darauf hin, dass zu hundert Prozent erneuerbare Energien benutzt werden. Der enorme Verbrauch soll möglichst von lokalen Unternehmen kommen. So soll etwa ein hiesiger Unternehmer zwei  Windradparks mit je 30 Megawatt Leistung aufstellen.

Ein weiterer Umweltaspekt: Das Regenwasser soll rund um das Zentrum in Sickergruben verschwinden, auch die  Verdunstung ist berechnet worden. Richtig froh war Bürgermeister Thomas Andresen (Venstre): „Endlich können wir den Bürgern zeigen, was so lange geheimgehalten wurde.“

Naturschutzbund und Archäologen zufrieden

Auch Ulla Lendal, Vorsitzende des dänischen Naturschutzverbundes in Apenrade, war am Mittwoch zugegen.  Die Umweltschützerin ist vom ersten Tag der Planung an, als das Projekt noch wohlgehütetes Geheimnis war, einbezogen und angehört worden. „Es wurde eine Untersuchung aller Bäche und Brutstätten von Kleintieren eingeleitet“, so Lendal.

„Und die überschüssige Wärme des Datencenters wird ja dann große Teile Apenrades und Haderslebens beheizen können, sodass unser CO2-Ausstoß verringert wird“, erklärt Lendal.
Per Edelberg vom Museum Sønderjylland präsentierte die Ergebnisse der Ausgrabungen, die im Zuge der Voruntersuchung des Geländes am Transformatorzentrum im Kassö vorgenommen  worden waren. Er zeigte den Interessierten auf Schautafeln das Kassö der Eisenzeit sowie einige gefundene Exponate.

Hier erläutert ein Mitarbeiter die Regenwasserstrategie am etwa zwei Quadratmeter großen Modell. Foto: Karin Riggelsen
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