Windsurf-Camp

Der Wind muss immer von hinten kommen

Der Wind muss immer von hinten kommen

Der Wind muss immer von hinten kommen

Paul Sehstedt
Apenrade/Aabenraa
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Knud Rasmussen(r.) zeigt dem 12-jährigen Robin Hansen wie ein Windsurfer auf dem Brett steht, während Aviaja Pregaard sich einer Neuanfängerin annimmt. Foto: Paul Sehstedt

Aabenraa Windsurfing Club war beim Tag der Blauen Flagge dabei. Schwimmen ist eine Voraussetzung für das Windsurfen.

„Du musst immer darauf achten, dass der Wind von hinten kommt“, instruiert Knud Rasmussen den 12-jährigen Robin Hansen, der sich als Neuling für das Windsurfen interessiert. „Und du kannst immer die Windrichtung an den Flaggen ablesen“, zeigt sein 71-jähriger Windsurflehrer auf einige Flaggen, die am Strandvejen in Apenrade aufgestellt sind. Der Surfunterricht war Bestandteil eines Tages der Offenen Tür beim Aabenraa Windsurf Club AWC, der im Rahmen der Initiative ‚Blaue Flagge‘ am Sonnabend veranstaltet wurde.

„Wer bei uns surfen lernen will, muss natürlich Schwimmen können“, sagt Rasmussen. „Zweite Voraussetzung ist, dass die Schüler genügend Kraft haben, um ein zwei Quadratmeter großes Segel halten zu können – sonst wird das nichts mit dem Sport. Wir setzen keine untere Altersgrenze, doch wenn Kinder etwa zwölf Jahre alt sind, können sie die kleinen Segel beherrschen.“

Aabenraa Windsurfing Club wurde 1984 gegründet und hat etwa fünfzig Mitglieder, von denen sind rund zwanzig Aktive. Im Klubhaus am Strandvejen 11 gleich neben dem Apenrader Ruderverein zeigt Ramussen die vielen Surfbretter und Neoprenwassersportanzüge. „Wir haben einige Unterrichtsbretter, lagern aber auch die Ausrüstung der Mitglieder“, erläutert der drahtige Mann, der gleichzeitig der Kassierer des AWC ist. Die Ausrüstungen werden hauptsächlich in China, Taiwan und Australien produziert.

Ausgezeichnetes Surfgebiet

„Die Förde ist ein ausgezeichnetes Surfgebiet“, erzählt Rasmussen. „ Bei günstigem Wind können bis zu fünfzig Stundenkilometer erreicht werden.“  Beim AWC wird nicht Kitesurfen angeboten, denn das ist laut Knud Rasmussen nur etwas für die Jungen und Wilden. Die Surfsaison beginnt im März und dauert bis in den Herbst. Im vergangenen Jahr waren die Temperaturen so günstig, dass am 24. Dezember zum letzten Mal die Bretter über das Fördewasser gejagt wurden.

Robin ist inzwischen mit Rasmussen ins Wasser gegangen und hört aufmerksam den Anweisungen des Erfahrenen zu: wie der Mast richtig montiert wird, wie ein Surfer auf dem Brett steht und so weiter.  Nachdem der Instrukteur ihm die Grundbegriffe gezeigt hat, wagt der Junge aus Bollersleben sich aufs Brett. Den Bogen hat er schnell raus und dreht zaghaft die ersten Runden. Anfänger verlieren öfter das Gleichgewicht als die Geübten, doch Robin ist rasch wieder auf dem Windsurfer.

Gemeinsam mit Aviaja Pregaard kümmert sich Rasmussen um die vielen Neugierigen, die zum Schnuppern gekommen sind. Ihnen wird ein Neoprenanzug ausgehändigt  – „Der Reißverschluss muss hinten sitzen, junger Mann!“ - ein paar passende Schuhe, und schon sind die Kandidaten bereit für das nasse Element.

Robin Hansen wird sicherlich seinen Mitschülern an der Deutschen Privatschule Apenrade nach den Sommerferien von seinem neuen Freizeitinteresse berichten. Dass ihm der erste Tag Spaß gemacht hat, war ihm deutlich anzusehen. „Wir reparieren unsere Bretter selbst. Und in der Wintersaison bin gerne beim Nachbarn und helfe bei der Instandhaltung der Boote vom Apenrader Ruderverein“, sagt Rasmussen. Er lobt die gute Nachbarschaft zu den Ruderern.        

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