Folk-Baltica 2018

Musikalisches Weltkulturerbe

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Musikalisches Weltkulturerbe

Nordschleswig
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Harald Haugaard (r.) und Torge Korff freuen sich auf die Folk-Baltica 2018. Foto: Cornelius von Tiedemann

31 Konzerte sind bei der Folk-Baltica 2018 im deutsch-dänischen Grenzland geplant – sechs davon in Nordschleswig.

Fakten:

Folk-Baltica 2018 findet vom 21. bis 29. April im deutsch-dänischen Grenzland statt.

Es gibt Karten für einzelne Veranstaltungen (Vorverkaufsstellen des SHZ in Schleswig-Holstein oder www.folkbaltica.de) sowie an der Abendkasse (soweit vorhanden) oder einen Festivalpass für 120 Euro, den es allerdings nur im Vorverkauf im Folk-Baltica-Büro in der Flensburger Norderstraße 89 gibt (Tlf. 0049 461 182 93 616). 

Ein klein wenig stolz sind sie schon, der musikalische Leiter Harald Haugaard und Torge Korff, erster Vorsitzender des Vereins Folk-Baltica, denn vier Jahre nach dem Zusammenbruch der alten Konstellation und Neugründung des jetzigen Festivals, steht die Folk-Baltica heute auf soliden Füßen. Im April ist es wieder so weit: Die Folkmusik verbindet das Grenzland.

„Die Förderung steht, und das Publikum ist von 2012 bis heute von 3.000 auf 5.000-6.000 gewachsen. Das ist ein gutes Fundament“, sagt der musikalische Leiter, Harald Haugaard. Der Gesamthaushalt für Mieten, Musik und was sonst noch dazugehört liegt gegenüber dem vergangenen Jahr unverändert bei 300.000 Euro. Dafür lässt sich jede Menge Folkmusik ins deutsch-dänische Grenzland holen.

Hinzu kommt in diesem Jahr noch, dass das Festival als Botschafter des Weltkulturerbejahres 2018 in Europa weitere Förderung für die Bildung eines europäischen Ensembles erhalten hat: Das Love Tree Ensemble mit elf Musikern aus zehn Ländern gibt eines der Hauptkonzerte am Sonnabend, 28. April, in der St. Marienkirche in Flensburg. „Wir überschreiten mit dem Ensemble Grenzen – sowohl musikalische als auch kulturelle“, sagt Haugaard.

Er freut sich über die vielen Möglichkeiten des Festivals. „Ich kann künstlerisch viel kreativer arbeiten und mehr Akzente setzen als in meiner alten Wirkungsstätte als Dozent an der Universität“, sagt Harald Haugaard.

Als weiterer Beweis dafür dient das eigene Folk-Baltica-Ensemble: 40 junge, musikalische Talente von nördlich und südlich der Grenze treten fünfmal im Laufe des Jahres mit dem Ensemble auf, unter anderem beim Eröffnungskonzert am Mittwoch, 25. April, im Alsion in Sonderburg. Dort steht das Ensemble gemeinsam mit dem Sønderjysk Pigekor, der diesjährigen Hauskünstlerin Julia Lacherstorfer aus Österreich und den Vorarlberger Geigern auf der Bühne. 

„Es werden wohl 150 Musiker gemeinsam auftreten“, freut sich Haugaard schon auf das Eröffnungskonzert, das gleichzeitig das diesjährige Motto verkörpert: Sharing Heritage – Berg und Meer. „Wir wollen sehen, was passiert, wenn wir die jungen Musiker aus dem meerumschlungenen Grenzland und dem bergigen Österreich gemeinsam musizieren lassen“, sagt Harald Haugaard.
Was sein junges Ensemble angeht, ärgert sich der musikalische Leiter zwar ein wenig, dass jedes Jahr ein neuer Generationenwechsel unter den Musikern stattfíndet, doch die Freude über die Talentschmiede überwiegt: 60-70 Prozent der Musiker machen jedes Jahr weiter, und einige kehren sogar als Profis auf die Folk-Baltica-Bühne zurück. 

Wie zum Beispiel die Musiker von Mynsterland (Husum am 21. April) aus den ersten Festivaljahren oder das jüngste Beispiel, Sebastian & Mathæus. 

 

Doppeltes Duo

Das junge Duo tritt am Donnerstag, 26. April, im Haus Nordschleswig auf. Dort hat Harald Haugaard die beiden jungen Dänen mit dem deutschen Duo Pabameto gepaart. „Weil sie jeder für sich richtig gute Musiker sind und weil ich gerne sehen möchte, was sich entwickelt, wenn man diese virtuosen Musiker zusammensetzt“, sagt Haugaard, der gespannt ist, wie sich die Zusammenarbeit der jungen Wilden entwickelt, denn sie spielen bereits einige Tage zuvor auf Föhr.

Berühmtes Ensemble

Ein weiteres absolutes Highlight für Harald Haugaard ist das Konzert mit dem Concerto Copenhagen in Lügumkloster (Freitag, 27. April). 

„Das Ensemble tritt auf den größten Klassikbühnen in ganz Europa auf, und wir sind wahnsinnig glücklich und stolz darüber, sie hierherzubekommen“, erklärt der musikalische Leiter. Das Concerto Copenhagen spielt normalerweise klassische Musik, wird in Lügumkloster allerdings Volksmusik aus dem 17. Jahrhundert improvisatorisch   präsentieren. 

Zwei Kirchen

Als einzige neue Spielstätte dient in diesem Jahr die Kirche zu Klipleff. Dort tritt am 27. April die dänisch-norwegische Konstellation Nordenvind auf, während die schöne Schlosskirche in Gravenstein den Rahmen für ein Konzert mit dem schwedischen Duo Lisa Rydberg (Geige) und Gunnar Idenstam (Harmonium) bildet. 

Gemeinsames Singen

Neben Schlosskirche und Alsion hat die Sonderburger Kommune ein weiteres Konzert im Nygård auf Nordalsen. Dort werden Mette und Børge Solskær vom Café Ellegaard in Sommerstedt bei Hadersleben ein gemeinsames Singen leiten. Es ist das erste Mal, dass beim Folk-Baltica eine solche Veranstaltung stattfindet, bei der das Publikum Mitgestalter sein wird.

Schulkonzerte

Schließlich finden auch in diesem Jahr in Flensburg und Tondern zwei Schülerkonzerte für Schüler der 1. bis 3. Klassen statt. In der Schweizerhalle an der Westküste unterhalten die dänische Band Svøbsk sowie der Österreicher Albin Paulus. Das Konzert in der Schweizerhalle ist laut Kulturkonsulent Uffe Iwersen vom Mitveranstalter Bund Deutscher Nordschleswiger mit 532 Karten bereits restlos ausverkauft.

Festival 2019

In den Kulissen wird bereits am Folk-Baltica 2019 gebastelt. „Endgültig wissen wir erst, ob es was wird, wenn wir das Festival 2018 überstanden haben. Aber die Chancen  sind gut“, sagt Torge Korff. Finanziell stehe das Festival gut auf drei Beinen: 60-70 Prozent der Förderung kämen aus öffentlicher Hand: Das Land Schleswig-Holstein, die Stadt Flensburg sowie die Kommune Sonderburg seien die drei größten Beitragszahler. Von dänischer Seite kommen auch noch die Kommunen Tondern und Apenrade sowie die Kulturregion Sønderjylland/Schleswig und der Bund Deutscher Nordschleswiger hinzu.

„Darüber hinaus haben wir Sponsoren aus der Wirtschaft, und auch die Eintrittsgelder sind ein wichtiges Standbein für uns“, sagte Torge Korff.

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