Buchvorstellung

„Das Land der Witwen“

„Das Land der Witwen“

„Das Land der Witwen“

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Sonderburg/Sønderborg
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Foto: Ruth Nielsen

Der Schriftsteller Karsten Skov hat sich im neuen Werk „Enkeland“ einem wenig beachteten Thema des Ersten Weltkrieges angenommen. Auf seinem Erstlingswerk „Knacker“ basiert der Film „I Krig og Kærlighed“.

Das Schreiben ist Karsten Skov, Broacker, gewohnt, am Computer.  Am Sonnabend aber waren Hand und Kugelschreiber gefordert, als er  im Geschäft „Bog & Ide“ Käufern sein neues Werk „Enkeland“ (Land der Witwen)   signierte. Bei seinem Autogramm blieb es selten, denn da  viele Bekannte/Freude da waren, schrieb er kleine Grüße ins druckfrische Werk, das seinem Erstlingswerk „Knacker“ folgt.  Das bildet, wie bekannt sein dürfte,  Grundlage  des Films „I Krig og Kærlighed“, der  zum 100. Jahrestages des  Endes des Ersten Weltkriegs   im November Premiere haben wird.

Kriegswitwen in Nordschleswig

Das Thema „Kriegswitwen“ ist ein bisher wenig beachtetes Thema in der Heimatgeschichte. „Enkeland“ erzählt von der dänischgesinnten Sille Laukam,    die sich wie viele andere auch   ihren Lebensunterhalt   in einer der zahlreichen  Ziegeleien entlang der Flensburger Förde verdient. Ihr Mann kämpft   für  das deutsche Kaiserreich, zu dem   Nordschleswig  von 1864 bis 1920 gehört hat. Die Handlung spielt  1916.
Eine 95-jährige Frau von Lysabbel hat Karsten Skov auf die Idee gebracht, sich dieses von Autoren vernachlässigten  Themas anzunehmen. Inspiriert haben ihn Bücher und Fotos aus der Zeit  der Wiedereingliederung. Zudem wird die fiktive Handlung  authentischer durch Jahrbücher aus dieser Zeit.

Eine große Sache mit über 100.000 Wörtern

Vor vier Jahren hat er mit dem Schreiben angefangen. Das Buch ist umfassender geworden   als gedacht. „Das war eine große Sache mit über 100.000 Wörtern. Das sind  25 Prozent mehr als bei ,Knacker‘.  Ich wollte eben   viel erzählen.  Allein der Schluss hat gedauert, weil ich nicht so richtig wusste, wie es enden sollte. Die letzten drei, vier Kapitel haben daher sehr viel Zeit gekostet“, erzählt er.

Nicht leichter hat es ihm der Lektor gemacht: „Das letzte halbe Jahr war sehr anstrengend. Es  gab überwiegend  redaktionelle   Korrekturen,   aber auch  an meinem Stil und der Sprache wurde gefeilt.  Ich hatte das Gefühl, ich sitze 24 Stunden am Tag am Buch“,   erinnert er sich. Ob „Enkeland“ wie „Knacker“ auch  eine Filmgesellschaft inspirieren könnte, glaubt Autor Karsten Skov nicht: „Das wäre ein zu ungewöhnliches Glück.“ Das Buch zum Preis von  249,95 Kronen ist im  Buchhandel erhältlich.

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