SSP-Mitarbeiter zu Besuch

Eltern sind wichtigste Kämpfer gegen Mobbing

Eltern sind wichtigste Kämpfer gegen Mobbing

Eltern sind wichtigste Kämpfer gegen Mobbing

Gravenstein/Gråsten
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Bo Brandenhoff wurde anschließend von interessierten Schülern umringt. Foto: Ilse Marie Jacobsen

SSP-Mitarbeiter informierte Eltern und Schüler der Förde-Schule über das digitale Mobbing.

Mobbing und der Missbrauch in digitalen Medien war in den vergangenen Tagen  in der Förde-Schule ein großes Thema. Am Mittwochabend wurden die Eltern vom SSP-Mitarbeiter der Sønderborg Ungdomsskole, Bo W. Brandenhoff, über diese aktuelle Problematik informiert. „Die Eltern waren wahnsinnig engagiert. Sie stellten unglaublich viele relevante Fragen. Viele hatten sich schon vorab viele Gedanken gemacht“, stellte Bo Brandenhoff am Tag darauf fest.
Aber was haben Eltern eigentlich mit dem googeln oder dem Snapchat ihrer Kinder zu tun?

„Ganz viel! Sie müssen aktiv sein. Sie müssen sich dafür interessieren, was ihre Jungen und Mädchen sich im Internet anschauen. Und in welchem Ton mit den anderen kommuniziert wird“, stellte Bo Brandenhoff fest. Am Donnerstag erhielten die Viert- und Fünftklässler der Förde-Schule ihre Lektion von Bo Brandenhoff.
„Habt ihr gestern noch mit euren Eltern gesprochen? Und waren sie irgendwie anders, als sonst? Das ist meine Schuld.“ Mit diesen  Worten leitete der SSP-Mitarbeiter die anderthalb Stunden mit ganz vielen Informationen über den Umgang mit den digitalen Medien ein. Die Kinder waren sehr konzentriert und voll bei der Sache. Und hatte Bo Brandenhoff Fragen, dann flogen die Arme hoch. Alle wollten gern beitragen und etwas erzählen.

Brandenhoff sprach vieles an, redete über  Handys, Internet und Tablets. Was sollte man vermeiden, warum muss ein Handy Nachts nicht im Schlafzimmer liegen? Wer schaut jeden Tag ins Internet? Der Jugendschul-Mitarbeiter warnte davor, anderen – selbst besten Freunden –  seine Sicherheitscodes für diverse Dienste am Telefon oder Computer zu überlassen. Und alles, was im Netz geschrieben wird, kann nie  gelöscht werden. „Das liegt da für immer“, erklärte Brandenhoff.

Code auswendig lernen

Der stellvertretende Schulleiter Niels Westergaard hatte ebenfalls eine Warnung: Euer neues Unilogin braucht ihr noch lange. Ihr müsst den Code auswendig lernen und nicht auf einem Zettel in der Federtasche haben oder auf ein Heft schreiben, so Westergaard. Ein Freund an der Hand ist besser als zehn in der digitalen Welt. Und die witzigen Emojis können kein Gespräch zwischen zwei Menschen ersetzen. Und dann kamen sie wieder – die Eltern.

„Und wenn euch jemand nach Bildern von euch selbst fragt, dann fragt eure Eltern!“, so der unmissverständliche Bescheid von  Brandenhoff. „Aber wenn man sich nicht traut“, meinte ein Mädchen ganz vorsichtig. „Das müsst ihr“, so Bo Brandenhoff. Er machte keinen Hehl daraus, dass die Eltern eine  große Verantwortung tragen. „Sie dürfen zusammen mit euch in eure Telefone schauen. Sie müssen herausfinden, in welchem Ton und mit welchen Personen ihr  kommuniziert“, stellte er fest.

Mobbing ist ein  ernstes Thema. Aber das  griff Bo W. Brandenhoff ganz in Kinderhöhe an. Die Kinder waren begeisterte Zuhörer, und   sein Besuch wurde mit einem lauten Applaus abgeschlossen. Anschließend durften die Kinder Pause machen. Aber ein ganzer Schwarm von Kindern umlagerte Bo Brandenhoff und bombardierte ihn mit weiteren Fragen, die er bereitwillig beantwortete.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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