Kommunales Projekt

Integration durch Schiedsrichter-Kursus

Integration durch Schiedsrichter-Kursus

Integration durch Schiedsrichter-Kursus

Sonderburg/Sønderborg
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Gitte Holm (l.), Mahmoud Sbaa und Bürgermeister Erik Lauritzen bei der Feier. Foto: Karin Riggelsen

Integration durch Sport: Fünf Neudänen aus Sonderburg sind von DBU zu Fußball-Schiedsrichtern ausgebildet worden. In der Jobakademie Sonderburg nahmen sie nun Diplom und Schiedsrichterkleidung in Empfang.

Als Flüchtling in Dänemark ist es nicht immer einfach. Die fremde Kultur und die  Menschen müssen erst erkundet werden. 
Eine gute Möglichkeit wäre für viele das reiche dänische Vereinsleben. In einem Verein treffen sich Menschen mit dem gleichen Interesse. Um einen neuen Draht zwischen Integration und Verein zu spannen, hat die Kommune sich mit Dansk Boldspil Union zusammengetan und einen Schiedsrichter-Kursus für Neudänen durchgeführt.

Das war ein Erfolg. Am Dienstag konnten die ersten fünf  Schiedsrichter mit ausländischem Hintergrund in der Sonderburger Jobakademie  Diplom, Blumen und Schiedsrichterkleidung  entgegennehmen. Sie haben sich  in einem Vierteljahr an zehn Abenden á 3,5 Stunden auf  ihre neue Aufgabe  auf den dänischen Spielfeldern vorbereitet. 

„Neun meldeten sich sofort, und fünf haben jetzt mit Bravour bestanden“, wie der Teamleiter Michael Hansen feststellte. Die Schiedsrichterausbildung würde den Ausländern helfen, ein Teil der dänischen Gemeinschaft zu werden. „Ihr werdet eure eigenen Botschafter und bekommt ganz viele neue Kontakte“, hoffte Hansen. 

Lob vom Bürgermeister

Bürgermeister Erik Lauritzen (Soz.) – er nannte sich selbst einen Sportidioten – lobte die Initiative. „Dänemark ist ein Land der Vereine. In einem Verein treffen wir uns, und dort haben wir etwas gemeinsam. Kommt man nach Dänemark, sind die Dänen nicht die Einfachsten, wenn es um das Kennenlernen geht. Aber beim Sport kommt man immer in Kontakt mit anderen“, wie Erik Lauritzen versicherte. Schiedsrichter und Politiker haben eines gemeinsam: Sie müssen nicht selten Ohrfeigen einstecken. 

Mahmoud Sbaa aus Sonderburg hatte den Kursus mit dem höchsten Notendurchschnitt abgeschlossen. „Ich wusste sofort, dass ich hier mitmachen will“, erklärte der 34-Jährige, der das VUC besucht. Fußball hat er schon zu Hause in Palästina gespielt. Er kam vor drei Jahren nach Dänemark, und bei ihm hapert es noch mit der dänischen Sprache. „Aber ich kann die Spieler auch auf Englisch ansprechen“, so seine Erfahrung.  Er freute sich, dass er mit seiner neuen Funktion als Schiedsrichter viele neue Menschen trifft und so auch seine sprachlichen Fähigkeiten  ausbauen kann. 

Neue Schiedsrichter erhalten von der Hauptorganisation Unterstützung.  In den ersten zwei oder drei Fußballspielen wird DBU einen Berater zu den Spielen schicken, der die Arbeit der neuen Schiedsrichter beobachtet. Sie   erhalten eine schwarze und  eine gelbe Schiedsrichterkleidung. Als Mitglied von DBU – das kostet jährlich 400 Kronen – werden die Schiedsrichter alle zwei Wochen für ihre Spiele und die gefahrenen Kilometer entlohnt.

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