Tag der offenen Tür

Landwirtschaft ist attraktiv

Landwirtschaft ist attraktiv

Landwirtschaft ist attraktiv

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Gravenstein/Gråsten
Zuletzt aktualisiert um:
Carsten Fredsted (l.) berät Bram und Anneke Rozemar. Foto: Ruth Nielsen

Einige hundert Jugendliche nutzten Gelegenheit der „offenen Tür“. Pluspunkt ist die Vielseitigkeit.

Vielen Unkenrufen zum Trotz, eine Ausbildung  in der Landwirtschaft ist populär bei Jugendlichen, wenn das Interesse am Tag der offenen Tür in der Landwirtschaftsschule ein Maßstab sein kann. Einige hundert Jungen und Mädchen in Begleitung ihrer Eltern schauten sich um, nahmen  an Führungen teil    oder führten Einzelgespräche mit Beratern.

Die 16-jährige Zehntklässlerin Nicoline Schmidt aus Thiset weiß, was sie   ab August machen wird. Für ihren Entschluss brauchte sie nicht lange: Sie wird eine vierjährige EUX-Ausbildung (gymnasialer Abschluss)   machen. Ihr Berufswunsch: Besamer, denn sie möchte mit Tieren arbeiten. „Ich habe mal auf einem Hof mit Vieh gearbeitet. Das hat mir sehr gefallen“, sagt sie.

Die Schule kannte sie bereits. In der 8. Klasse hat sie sie besichtigt (Projekt Brobygger). Sie freut sich darauf, Internatsschülerin  zu werden, denn sie  weiß auch, dass die Küche exzellent ist. Nicoline sieht in der EUX-Ausbildung   einen großen Vorteil:  Wenn die Arbeit als Besamerin doch nicht das sein sollte, was sie sich vorgestellt hat,  kann sie studieren,  „vielleicht Tierarzt?“,  wie sie fragend meint.

Traum vom eigenen Hof

Auch der 15-jährige Bram Rozemar, Egeskov, weiß, was er will: Auf einem Hof groß  geworden, möchte er    als Erwachsener seinen eigenen Hof bewirtschaften. Dass seine Eltern den Hof aufgeben mussten, schreckt ihn nicht ab. „Es ist mir egal, was über die Landwirtschaft gesagt  wird. Ich will meinen eigenen Hof mit Vieh. Es wird ein konventioneller Betrieb. Warum  kann ich nicht sagen. Es ist so ein Gefühl“, so Bram.

Mit dieser Haltung   untermauert er die Erfahrungen  des Lehrers Carsten Fredsted. „So weit denken sie nicht. Es geht um das Hier und Jetzt. Ob biologisch, konventionell  oder Arbeitsmilieu, darüber machen sie sich erst später  Gedanken.“ Dass eine Ausbildung in der Landwirtschaft  so populär ist, verwundert Berufsberaterin  Kirsten B. Nielsen nicht: „Viele junge Menschen möchten einen Unterschied machen. Der Alltag ist abwechslungsreich. Du arbeitest viel draußen.  Zudem sind die Ausbildungen vielfältig.  Sie können auf   Höfen arbeiten oder selbstständig sein.  Ein weiterer Vorteil ist, dass alle einen Lehrplatz bekommen. Landwirte sind ja  verpflichtet, dass eine neue Generation heranwächst“, so Kirsten B. Nielsen.

Mehr lesen

Deutsche Minderheit

HAG-Tagung: Klimawandel verlangt praktisches Handeln

Sankelmark Fachleute aus dem deutsch-dänischen Grenzland zeigten bei der Jahrestagung der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft für Nordschleswig in Sankelmark Auswege angesichts steigender Temperaturen, zunehmender Niederschläge und erhöhtem Meeresspiegels auf. Tonderns Bürgermeister Jørgen Popp Petersen diskutierte mit dem Geschäftsführer des Entwässerungsverbandes in Südtondern, Thies Horn, über künftige Strategien in den Marschen.