Deutscher Tag 2017

„Blick zurück und dankbar nach vorn“

„Blick zurück und dankbar nach vorn“

„Blick zurück und dankbar nach vorn“

Tingleff/Tinglev
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Hartmut Koschyk im Gespräch mit Flensburgs Stadtpräsidentin Swetlana Krätzschmar. Foto: cvt

In seiner Festrede auf dem Deutschen Tag sicherte Hartmut Koschyk der deutschen Minderheit eine starke Unterstützung seitens der Bundesregierung für 2020 zu.

Das Jahr 2020 als bewusster Blick zurück, um gemeinsam nach vorne zu blicken – beim Deutschen Tag hob der Minderheitenbeauftragte a. D. der Bundesregierung,  Hartmut Koschyk (CSU), in seiner Festrede die Bedeutung des Gedenkens hervor.

„2020 ist ein Anlass, um den Blick zurück zu lenken, um dankbar nach vorne zu schauen. Um zu zeigen: Wir haben unsere Lektion aus unserer Vergangenheit gelernt und wollen ein Beispiel geben, wie man in einer Region mit historischer Belastung einen guten Blick nach vorne wagen und sich gemeinsam entwickeln kann.“ Er sei „fest überzeugt, dass 2020 als Gedenkjahr sein wird, in dem Deutschland und Dänemark in bewusster Erinnerung zurück einen Schritt nach vorne gehen“. Schon bei seiner ersten Reise ins deutsch-dänische Grenzland sei er  1991 „tief beeindruckt gewesen von der europäischen Realität, die wir hier angetroffen haben“. Diese Reise habe er bis heute nicht vergessen. Er erinnerte in diesem Zusammenhang daran, wie sein Parteifreund, Mitreisender und damaliger Bundesminister der Finanzen, Theo Waigel auf dem Knivsberg den Taktstock des Blasorchesters ergriff, um Schwung in die Runde zu bringen.

Beim Deutschen Tag in Tingleff sei es Tradition, visionäre und mutige Worte zu finden.  Ein Umstand, der unabdingbar ist, so Koschyk, „denn Stillstand ist in der Minderheitenpolitik ein Rückschritt“. Mit Blick auf die Einstellung der  Bundesregierung zur Minderheitenpolitik könne er sagen: „An den Grundzügen wird sich nichts ändern.“

Er blicke positiv auf die Pläne, in Flensburg ein Haus der Minderheiten zu schaffen. „Ich danke dem Land Schleswig-Holstein, dass es fast eine halbe Million Euro bereitstellt, ebenso der Stadt Flensburg für rund 300.000 Euro, mit denen man die Pläne unterstützt.“ Dass der Bund 600.000 Euro dazugeben werde, dafür sei „Vorsorge getroffen“ worden und auch in Gesprächen mit Dänemarks Kulturministerin Mette Bock (LA) habe er den Eindruck gewonnen, dass man sehr bemüht sei, auch vonseiten der dänischen Regierung zum Haus der Minderheiten beizutragen.

Koschyk sicherte der Minderheit beim Begehen und Gedenken von 2020 die Unterstützung der Bundesregierung zu. Er dankte der deutschen Minderheit für ihre Arbeit und schloss mit Blick darauf mit einem Zitat von H. C. Andersen: „Die Menschen, und nicht die Natur, machen ein Land heimisch.“

 


 

 

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