Deutsche Minderheit

Minderheit landet im Minus

Minderheit landet im Minus

Minderheit landet im Minus

Nordschleswig
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: Karin Riggelsen

Die Jahresergebnisse sind von Verband zu Verband unterschiedlich: Fünf Verbände der deutschen Minderheit haben ein Minus gemacht, während fünf das Jahr mit positiven Zahlen abgeschlossen haben.

Die  deutsche Minderheit in Nordschleswig hat 2017 ein Minus in Höhe von 1,5 Millionen Kronen gemacht – und das bei einem Gesamtumsatz von 347,5 Millionen Kronen.

„In Prozenten ist der Unterschuss zwar nicht viel, aber die Summe ist nicht gut“, sagt der Generalsekretär des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Uwe Jessen. Denn neben dem Defizit von 1,5 Millionen Kronen in 2017 stehen auch noch weitere minus 1,2 Millionen Kronen aus dem Jahr  2016 zu Buche.

Die Verbände in der Minderheit haben eine sogenannte Festfinanzierung, was so viel bedeutet wie, dass sie einen eventuellen Unterschuss im darauffolgenden Jahr selbst abdecken müssen. Sollte Geld übrig bleiben, wandern die Mittel zurück in die Kasse des BDN.  „Aber wir können nicht ewig Unterschüsse aufstocken“, stellt Uwe Jessen fest.

Die  Jahresergebnisse sind von Verband zu Verband unterschiedlich. Fünf Verbände haben ein Minus gemacht, während fünf das Jahr mit positiven Zahlen  abgeschlossen haben – allerdings nicht in einer Höhe, die das Minus der anderen auffangen konnte.

Der Presseverein (Der Nordschleswiger) schloss 2017 mit einem Minus in Höhe von 480.000 Kronen ab. Davon stammten 61.000 Kronen bereits von einem Minus im Vorjahr. Der Umsatz des Medienhauses der Minderheit betrug 28,3 Millionen Kronen.

Der Sozialdienst war bei einem Geschäftsvolumen von 6,4 Millionen Kronen 107.000 Kronen in den roten Zahlen – auch hier stammten 61.000 Kronen aus dem  Jahr zuvor.

Größter „Umsatz“

Der Deutsche Schul- und Sprachverein hat mit 228,3 Millionen Kronen den mit Abstand größten „Umsatz“ in der Minderheit. Der DSSV machte 2017 ein Minus von  782.000 Kronen. Sorgen bereiten dem DSSV die abgeschlossenen Tarifverhandlungen auf dem öffentlichen Arbeitsmarkt.  Schulrat Claus Diedrichsen    rechnet damit, dass die Lohnsteigerungen den Verband in drei Jahren um die 15 Millionen Kronen kosten werden. Dabei werden die Zuschüsse an Freischulen wie die des DSSV erst mit dreijähriger Verspätung angeglichen. Es bestehe also die Gefahr einer ernsthaften  Haushaltslücke, berichtete Claus Diedrichsen am Montagabend bei der BDN-Hauptvorstandssitzung.

Ein kleines Minus machten auch die Büchereien (24.000 Kronen bei einem Volumen von 12,2 Millionen Kronen), während der Volkshochschulverein (Deutsche Nachschule Tingleff) etwa 400.000 Kronen minus machte – hinzu kommt allerdings auch ein Unterschuss der vergangenen Jahre über gesammelt 1,2 Millionen Kronen.

Punktlandung

Eine Punktlandung machten dagegen die Sporthalle (6.500 Kronen) und der Nordschleswigsche Ruder-Verband (1.702 Kronen), aber auch der BDN (57.000 Kronen), der Jugendverband (272.000 Kronen) und das Collegium (Kopenhagen, Aarhus, Odense –  45.000 Kronen) kamen mit ihren Finanzen klar.
 

Mehr lesen

Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Wenn Minderheiten als Gefahr für andere dargestellt werden“