Kommende Wahl

Neue Kartoffeln und mögliche Regionschefs

Neue Kartoffeln und mögliche Regionschefs

Neue Kartoffeln und mögliche Regionschefs

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Apenrade/Aabenraa
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Foto: K. Riggelsen

Für den Spitzenkandidaten der Schleswigschen Partei, Gösta Toft, ist das Rennen um den Regionsvorsitz bei der Wahl im kommenden November völlig offen. Mit dem Nordschleswiger sprach er über seine Einschätzungen.

Für den Spitzenkandidaten der Schleswigschen Partei, Gösta Toft, ist das Rennen um den Regionsvorsitz bei der Wahl im kommenden November völlig offen. Mit dem Nordschleswiger sprach er über seine Einschätzungen.

Zuvor stand Gösta Toft im Kartoffelbeet am Karpedam in Apenrade, um die Vorarbeit für eine gute Kartoffelernte im Spätsommer zu leisten. Während Tofts Kartoffeln wachsen, wird er die kommenden Monate bis zur Regionswahl im November weniger im Garten als vielmehr auf Wahlkampftour sein. Denn für die Schleswigsche Partei möchte er als Spitzenkandidat auch eine gute Ernte einfahren bei der für die SP ersten Wahlbeteiligung in der Region Süddänemark.

Es wird nach dem vielen Ärger der vergangenen Jahre eine spannende Wahl, zumal viele der Altgedienten aus dem Regionsrat ausscheiden. Und wie werden die Wähler im Wahllokal auf die vielen Skandale reagieren? Wer wird Regionsvorsitzender  m/w? Wer wird bestraft?

„Es gibt Alternativen“

SP-Spitze Gösta ließ sich in der vergangenen Woche auf der Treppe des Hauses Nordschleswig in Apenrade mit dem SF-Spitzenkandidaten und ehemaligen Außenminister Villy Søvndal ablichten. Auf die Frage, ob das ein Signal für die Zukunft sei – ob Søvndal für ein Regionsratsmitglied Toft gar als Vorsitzender infrage käme oder ob es zu Amtsinhaberin Lose keine Alternative gibt, antwortet der Hobby-Kartoffelzüchter sofort: „Ich könnte ihm ebenso meine Stimme geben, wie fast jedem anderen Kandidaten. Ich meine schon, dass es Alternativen zur amtierenden Regionsvorsitzenden Stephanie Lose geben wird. Søvndal ist so eine. Ganz sicher“, so Gösta Toft, der auch den altgedienten  Chefgenossen Poul-Erik Svendsen keineswegs abschreiben will.

„Nein, das sollte man nicht tun. Svendsen bringt viel Erfahrung mit. Man muss ja aber auch feststellen, dass er Teil des alten Systems war. Das war Stephanie Lose auch, aber sie hat ihren Job seit der Amtsübernahme richtig gut gemacht!“ Der frühere SP-Parteisekretär hebt auch hervor, dass die Lage nach der Wahl neu sein wird. Erst wenn das Ergebnis vorliegt, könne man mehr sagen.

Früher Wahlkampfbeginn

„Entscheidend sollte da dann auch sein, was der Wähler sagt. Wer die meisten persönlichen Stimmen bekommt. Das wäre schon ein wichtiger Fingerzeig“, so die SP-Spitze, die schon frühzeitig den eigenen Wahlkampf begonnen hat – noch bevor die BDN-Delegierten Anfang dieser Woche das entscheidende grüne Licht gaben für die erstmalige Teilnahme der Schleswigschen Partei an Regionswahlen.

„Wenn es sich um die Regionswahl dreht, kann man nicht früh genug anfangen. Denn viele wissen immer noch nicht, womit die Region sich beschäftigt. Da gibt es viel aufzuarbeiten. 

Raus aus dem „Holst-Sog“

Wenn man die Wähler gewinnen will, muss man sie informieren“, so Gösta Toft, der einräumt, dass viele sich eine Meinung über den Ex-Regionsvorsitzenden Carl Holst gebildet haben nach dem vielen Wirbel um seine Person: „Aber wichtig ist, dass die Leute sich auch dazu verhalten, was die Region ist  und macht. Wir müssen da in gewisser Weise raus aus dem Holst-Sog – müssen die Sache abhaken und weiterkommen. Da ist es dann die Frage, ob es hilfreich ist, dass eine Mehrheit einen weiteren Versuch machen will, ihn zu belangen. 

Da bin ich mir nicht so sicher.“ Die Schleswigsche Partei hat proklamiert, dass sie durchaus Bürgermeister-Potenzial hat. Die Frage, ob ein Regionschef Toft auch eine Möglichkeit wäre, schießt Gösta sofort und vehement ab: „Ganz bestimmt nicht.  Wir sind schon froh, wenn wir in den Regionsrat kommen.“
 

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