Schüler machen Zeitung

Drei Politiker und ihre Antworten zum Wahlalter

Drei Politiker und ihre Antworten zum Wahlalter

Drei Politiker und ihre Antworten zum Wahlalter

Anna Reeh
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:

Christian Juhl, Eva Kjer Hansen und Stephan Kleinschmidt antworten auf die Schüler-Fragen zum Thema Wahlalter.

Wie stehst du zum Wahlrecht mit 16?

Christian Juhl, Folketingsmitglied der Einheitsliste:
„Das ist eine gute Idee. Junge Menschen übernehmen mehr und mehr Verantwortung.“

Eva Kjer Hansen, Folketingsmitglied für Venstre:
„Ich bin dagegen. Für mich hängt das damit  zusammen, dass man mündig ist und Verantwortung übernimmt.“

Stephan Kleinschmidt, Stadtratsmitglied für die Schleswigsche Partei:
„Positiv. Ich werbe auch schon seit Langem dafür.  Weil man Jugendliche auch beteiligen sollte, um somit deren Demokratieverständnis zu fördern. Damit führt man die Jungen an die Politik ran. Analysen zeigen auch, dass wenn man Menschen früh in die Politik einbringt, diese sich auch länger an Wahlen beteiligen. Ich sehe keinen Grund, warum nicht.“

In Schleswig-Holstein hat man kommunales Wahlrecht mit 16 eingeführt. Kannst du dir vorstellen, das in Dänemark einzuführen?

C. J.: „Ja, sicher. Wenn Ältere Angst davor haben, kann man das auch stufenweise umsetzen.“

E. K.:  „Nein, aber es gibt andere Möglichkeiten, sich einzubringen. Zum Beispiel den Ungdomsbyråd. Wenn man seine Stimme nutzt, sich laut macht, dann kann mach sich auch einbringen. Ich finde es wichtiger, die Meinungen der Jugendlichen zu integrieren, aber Wahlrecht ab 16 ist für mich keine Option.“

S. K.: „Ja, sicher. Jugendliche haben in der Schule gelernt, was Demokratie heißt. Man tut gut daran, junge Menschen an Wahlen teilhaben zu lassen. Jugendliche haben heutzutage mehr Verantwortung. Z. B. können sie strafrechtlich verfolgt werden.“

Was könnte man tun, um zu sichern, dass Jugendliche genug bzw. mehr über Gesellschaft und Politik wissen?

C. J.: „Das kommt von selbst. Ältere werden ja auch nicht speziell gefordert. Demokratie handelt ja davon, dass alle ihre Stimme abgeben dürfen. Ich glaube, dass sich die Jungen schon selbst damit auseinandersetzen würden, denn sie sind mindestens so klug und aktiv wie Ältere.“

E. K.: „Ich finde es erschreckend, dass nicht alle Gesellschaftskunde haben. Es ist falsch, dass nicht alle diesen Einblick bekommen, sondern nur diejenigen, die es als Studienrichtung gewählt haben. Jedoch denke ich nicht, dass mehr Unterricht mit mehr Interesse in Verbindung steht.“

S. K.: „In Sonderburg gibt es z. B. das „House of Citizenship“, wo das Demokratieverständnis von Schülern gefördert wird. Vor den Kommunalwahlen werden Schüler in Volkschulen und Gymnasien informiert und aufgefordert, ihre Stimme zu nutzen. Es ist schon mit im Programm, Jugendliche, die Möglichkeiten zu geben, ihr Interesse zu entfalten.“

Denke daran zurück, als du 16 warst. Hättest du dir gewünscht, wählen zu können?

C. J.: „Damals musste man noch 20 sein, um wählen zu können, und wir haben dafür gekämpft, das Alter auf 18 zu senken.“

E. K.: „Nein, dafür war ich nicht bereit.“

S. K.: „Nicht unbedingt. Ich weiß nicht, ob ich aktiv den Wunsch hatte. Aber hätte ich die Möglichkeit gehabt, denke ich, hätte ich mich schon damit auseinandergesetzt und mich beteiligt.“

 

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