Psychologie

Wissenswertes zum Valentinstag - wie die Liebe erhalten bleibt

Wissenswertes zum Valentinstag - wie die Liebe erhalten bleibt

Wissenswertes zum Valentinstag - wie die Liebe erhalten bleibt

shz.de
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: Kristina Litvjak/Unsplash

Der Valentinstag steht an. Viele verliebte Paare nutzen den Tag und machen sich gegenseitig Aufmerksamkeiten. Doch was passiert da eigentlich mit unserem Körper, wenn man verliebt ist?

Obwohl die Tradition rund um den Valentinstag aus dem Christentum stammt, ist sie mittlerweile auch in Asien verbreitet. Schließlich ist die Tradition bereits sehr alt: Bereits im 5. Jahrhundert führte die Kirche den Gedenktag des Märtyrers Valentinus ein. Der Legende nach führte er verbotene Taufen und Hochzeiten mit römischen Soldaten durch und wurde dafür von den römischen Herrschern hingerichtet. Der Tochter seines Wärters, die er während seiner Gefangenschaft geheilt haben soll, soll er zum Abschied „von deinem Valentinus“ geschrieben haben. 

Glücksrezept: aufmerksam sein und bleiben

„In der Liebesbeziehung gilt Ähnliches wie in jeder anderen menschlichen Beziehung. Man sollte das geben, was man bekommen möchte: Freundlichkeit, Rücksicht, Respekt“, so Prof. Dr. Jürgen Margraf, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs). Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft – das gilt auch für die Paarbeziehung. Ohne eigene Bemühungen um den Partner ist eine lebendige Beziehung nicht aufrecht zu erhalten. Aufmerksamkeiten, mit denen man sich bei dem Partner oder der Partnerin für die gemeinsame Zeit bedanken kann, sollten deshalb immer mal gemacht werden und nicht nur am Valentinstag.

Foto: Mira Bozhko/Unsplash

Die gleichen Symptome wie bei einer psychischen Krankheit

Doch wer ist eigentlich Liebender? Und was ist die Liebe? Generationen von Dichtern, Denkern und ganz gewöhnlichen Menschen haben sich den Kopf über dieses Mysterium zerbrochen. Mittlerweile haben Psychologie und Neurowissenschaft Antworten zumindest auf den Zustand des Verliebtseins gefunden: Verliebte zeigen ähnliche Symptome wie psychisch Kranke, denn ihre Zurechnungsfähigkeit ist herabgesetzt, wenn die Welt durch die berühmte „rosa Brille“ betrachtet wird. „Die neuronalen Muster im Gehirn sind vergleichbar mit Zuständen, die durch Rauschmittel verursacht wurden. Der Körper schüttet Botenstoffe aus, die das Belohnungszentrum im Gehirn anregen. Ein ähnlicher Vorgang geschieht im Übrigen auch, wenn ein Forscher eine wissenschaftliche Entdeckung macht – allerdings hält der Zustand gewöhnlich nicht so lange an wie bei Liebenden“, so Prof. Dr. Manfred Hassebrauck von der Bergischen Universität Wuppertal.

Der US-amerikanische Psychologie Robert Sternberg entwickelte 1986 die „Dreieckstheorie der Liebe“: Die verschiedenen Formen der Liebe ergeben sich danach im Spannungsfeld zwischen Vertrautheit, Leidenschaft und Bindung. Bei Verliebten ist die Leidenschaft sehr ausgeprägt, doch besteht selten eine konkrete Bindungsabsicht. Mit der Zeit baut sich die Vertrautheit auf und danach fällt die Entscheidung für eine langfristige Bindung.

Zwischen Vertrautheit und Leidenschaft

Wenn in einer Paarbeziehung nach einiger Zeit das „Prickeln“ der Anfangszeit fehlt, sollte man die Beziehung nicht gleich aufgeben, betont der Psychologe Prof. Hassebrauck. Wichtiger ist seiner Ansicht nach die Vertrautheit, denn fehle diese, bleibe eine leere Liebe zurück. Da es kaum möglich sei, Leidenschaft auf Dauer zu erhalten, sei die „vollendete Liebe“, bei der alle drei Dimensionen Vertrautheit, Leidenschaft und Bindung zusammenkommen, sehr selten.

Mehr lesen