Region Süddänemark

Ökologie nicht das Maß aller Dinge im Krankenhaus

Ökologie nicht das Maß aller Dinge im Krankenhaus

Ökologie nicht das Maß aller Dinge im Krankenhaus

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Vejle/Apenrade
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Eine breite Mehrheit im Regionsrat will süddänischen Krankenhäusern keine Öko-Vorgabe machen. Die Küchenchefs sollen weiter selbst entscheiden dürfen.

In den nordschleswigschen Krankenhäusern wird sehr großer Wert darauf gelegt, dass den Patienten ein reichhaltiges und nahrhaftes Angebot an Mahlzeiten angeboten und serviert wird. Es wird in den Krankenhausküchen im Landesteil weniger Wert auf ökologische Produkte gelegt. Auf Fünen setzt man voll auf die etwas kostspieligere Ökologie, und der Anteil dieser Lebensmittel im Angebot beträgt auf der Insel mittlerweile 40 Prozent gegenüber nur  fünf bis zehn in Nordschleswig oder rund acht Prozent in den Krankenhäusern am Kleinen Belt.

Eine Koalition aus Alternative, SF, Einheitsliste, Radikaler Venstre und der Sozialdemokratin Andrea Terp hat aktuell einen Versuch gemacht, den Krankenhäusern der Region generell aufzuerlegen, den Patienten mehr ökologische Produkte vorzusetzen. 

Lange Debatte

Dies Anliegen ist von der breiten Mehrheit im Regionsrat nach sehr langer Prinzip-Debatte abgelehnt worden mit der Begründung, dass es den Küchenchefs überlassen bleiben soll zu entscheiden, was sie ihren Patienten vorsetzen wollen – um diesen die bestmögliche und abwechslungsreichste Ernährung zu sichern. 

Im von Regionschefin Stephanie Lose (V) vorgelegten Vergleichstext heißt es dazu: „Der Regionsrat stellt fest, dass die einzelnen Küchen daran arbeiten, den Patienten die bestmögliche Kost zu sichern, mit den meistmöglichen Wahlmöglichkeiten und der größtmöglichen Flexibilität – hierunter Ökologie innerhalb der geltenden Rahmen.“

Jeder darf selbst entscheiden

Im Klartext: Wenn die Krankenhausküche in Apenrade größten Wert auf Vielfalt im nahrhaften Angebot legt, während man in Svendborg auf die etwas  teurere Ökologie fokussiert ist, kann das so bleiben.

Die Alternative hatte vorgeschlagen, dass die Region danach strebt, innerhalb von drei Jahren generell den Anteil der Ökologie in den Institutionsküchen  auf Bronze-Niveau zu bringen. Finanziert werden sollte diese Mehrausgabe durch eine Reduzierung des Wegwerfens von Lebensmittelresten.
Ein Fürsprecher der nordschschleswigschen Lebensmittel-Politik, auf ein reichhaltiges und nahrhaftes Angebot zu setzen, ist das sozialdemokratische Regionsratsmitglied Jørn Lehmann Petersen aus Broacker: „Ich finde, man sollte sich lieber  dafür starkmachen, das breite Angebot und die Möglichkeiten, in einem Restaurant zu essen, auf alle Krankenhäuser in der  ganzen Region auszuweiten – damit alle Patienten das gleiche breite Angebot bekommen.“

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