Energieversorgung
Steigender Verbrauch stellt Stromnetz vor Herausforderung
Steigender Verbrauch stellt Stromnetz vor Herausforderung
Steigender Verbrauch stellt Stromnetz vor Herausforderung
Durch Elektroautos, Elektrifizierung der Bahn, mehr E-Heizung und neue Datenzentralen wird der Stromverbrauch laut Netzgesellschaft Energinet bis 2040 auf jährlich 52 Terawatt ansteigen. Das staatliche Unternehmen warnt vor Stromengpässen.
Die staatliche dänische Netzgesellschaft Energinet.dk hat in ihrem neuen „Systemplan 2017“ auf große Herausforderungen bei der dänischen Energieversorgung in den kommenden Jahrzehnten hingewiesen.
Laut Energinet.dk wird bis 2040 der Stromverbrauch in Dänemark von aktuell 34 Terawatt jährlich auf 52 Terawatt 2040 steigen, weil im Transportsektor durch Elektroautos und weitere Elektrifizierung der Bahn, mehr E-Heizung und auch durch neue Datenzentralen der Strombedarf weiter zunimmt.
Die Platzierung der Stromproduktion in Windparks oft weit entfernt von den Hauptstromverbrauchern stellt ebenso neue Anforderungen an das Hochspannungsnetz wie heimischer Windstrommangel oder Wartungsarbeiten auf Stromtrassen. Nach Einschätzung von Energinet.dk werden zusätzliche Stromverbindungen in die Nachbarstaaten die stabile Stromversorgung sicherstellen, weshalb neben dem Ausbau der Seekabel-Verbindungen der Ausbau beispielsweise über die deutsch-dänische Grenze erforderlich sei.
„Stromautobahn“ bei Fröslee
Im Systemplan 2017 werden neben der in Ausbau befindlichen „Stromautobahn“ bei Fröslee eine weitere Trasse im Bereich der nordschleswigschen Westküste und eine weitere an der Ostküste aufgeführt. Westdänemark wird bei „Strommangel“ durch Reservestrom aus norwegischen Kraftwerken stabilisiert, was vertraglich vereinbart worden ist. Derzeit mögliche Stromimporte aus südlichen Nachbarländern könnten angesichts der Umstellung der Stromversorgung in Deutschland und anderen Staaten, weg von Atomkraft und Kohle, künftig geringer ausfallen. „Das europäische System steht vor den gleichen Herausforderungen, wie wir sie in Dänemark sehen“, heißt es im Bericht.
Während in Dänemark der Einsatz von Kohle bei der Energieversorgung weiter deutlich abgesenkt wird, geht man beim Netzbetreiber Energinet.dk auch künftig vom Einsatz von Erdgas als Energieträger bis Mitte des Jahrhunderts aus, allerdings soll der Verbrauch sinken.
Eine Herausforderung gibt es 2019 bis 2022, in diesen Jahren kann während der Renovierung der Technik des Tyra-Fördergebiets kein dänisches Erdgas gefördert werden. Mindestens drei Jahre muss über die deutsch-dänische Verbindung Erdgas importiert werden. Voraussichtlich Gas aus Norwegen, den Niederlanden und Russland, dessen neue Ostseepipeline-Pläne dänische Politiker gerade blockieren möchten.