Neue Vorschläge

Dörfer sollen stärker und lebenswerter gestaltet werden

Dörfer sollen stärker und lebenswerter gestaltet werden

Dörfer sollen stärker und lebenswerter gestaltet werden

jt/pl
Nyrup
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Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

Der Ausschuss für lebensfähige Dörfer hat am Montag der Regierung Vorschläge zur Schaffung von starken und lebenswertigen Dörfern vorgelegt.

Linak-Chef einer von 10 im Dorf-Ausschuss

Linak-Chef Bent Jensen aus Guderup ist Mitglied  des im Sommer von der Regierung gebildeten Ausschusses für lebensfähige Dörfer und hat mit seinen 9 Kollegen die 17 Empfehlungen nach gründlicher Vorarbeit gemacht. So besuchte das Forum diverse Dorfgemeinschaften und Inseln im ganzen Land.  Vorsitzender des Ausschusses ist der Direktor von DLR Kredit, Jens Kr. Møller. Im stehen zur Seite:  Linak-Besitzer Bent Jensen, Dorthe Winther, Vorsitzende des Zusammenschlusses dänischer Inseln, Ellen Højgaard Jensen, Dirketorin von  Dansk Byplanlaboratorium,  John Wagner, Direktor von De Samvirkende Købmænd, Laila Kildesgaard, Direktorin im Kommunalverband  KL, Steffen Damsgaard, Vorsitzender von  Landdistrikternes Fæl-lesråd, Susanne Hovmand-Simonsen, Besitzerin von  Knuthenlund Gods, Søren Møller,  DGI-Vorsitzender und Thorkild Ærø, Direktor von Statens Byggeforskningsinstitut an der Uni Aalborg.

Der  Ausschuss für lebensfähige Dörfer (Udvalget for levedygtige landsbyer ) wurde im Juli 2017 von der Regierung gebildet, um Vorschläge zu erarbeiten, wie Dorfgemeinschaften attraktiver und damit auch lebensfähiger und -werter gemacht werden können. Am Montag legte der Ausschuss im Dorf Nyrup auf Westseeland 17 Vorschläge/Empfehlungen vor, wie das umgesetzt werden könnte – wie man Dörfer im ganzen Land stärker machen könnte. Der Tenor: Überall in Dänemark soll Wohnen attraktiv sein.

Viele Dörfer in den ländlichen Gegenden müssen sich daher umstellen. „Es ist wichtig für Dänemark, dass wir in allen Teilen des Landes für Wachstum und Entwicklung sorgen. Wir müssen demnach für starke Lokalgemeinschaften in den Dörfern sorgen“, erklärt Gewerbeminister Brian Mikkelsen (Konservative) am Montag in Nyrup. Insgesamt hat der Dorf-Ausschuss 17 Vorschläge vorgelegt. Unter anderem sollen die Qualitäten des Dorflebens hervorgehoben werden. Die Natur, die Landschaft, die Ruhe und der lokale Zusammenhalt sind alles potenzielle Anziehungspunkte für Neuansiedler.

Darüber hinaus sollen die Kommunen laut Ausschuss für eine attraktive Umgebung in den Dörfern und die Nähe zu öffentlichen Serviceleistungen, wie z.B. Ärzte, sorgen. Außerdem schätze der Ausschuss, dass naheliegende Beschäftigungsmöglichkeiten und der soziale und kulturelle Zusammenhalt sehr wichtig für das Überleben der Dorfgemeinschaften sei. „Es ist eine große Herausforderung für die Entwicklung im ländlichen Raum zu sorgen. Doch mit den 17 Vorschlägen haben wir nun die Möglichkeiten einer Umstellung und Erneuerung der Dörfer“, so der Ausschussvorsitzende, Jens Kr. A. Møller.

Steffen Damsgaard, Vorsitzender des Verbandes der Landdistrikte (Landistrikternes Fællesråd), ist einer der Ausschussmitglieder. Er hofft, dass die Regierung einige der Vorschläge umsetzen wird und die Dorferneuerungen unterstützt. „Wenn sie  sich dafür entscheidet, dann sehen die Dörfer einer rosigen Zukunft entgegen“, so Damsgaard.

Ein wichtiges Element im Bestreben nach einer Zukunftssicherung des Dorflebens ist  Abriss. Das würde für den Staat erheblich ins Geld gehen und liegt damit außerhalb des Auftrages, dass die Regierung dem Ausschuss erteilte. Der meint nichtsdestotrotz, dass eine Sanierung hier und da sein muss – und dass dafür ab 2019 mindestens 330 Millionen Kronen in jedem der folgenden zehn Jahre reserviert werden sollen. Also insgesamt 3,3 Milliarden Kronen.

Die Regierung soll demzufolge den Handwerkerfreibetrag erweitern, damit er auch solche Arbeiten umfasst. Ausbau des kollektiven Verkehrs und der digitalen Vernetzung und besseres Handynetzwerk sind andere Wünsche. Dazu gehört auch die Aufforderung an die Kommunen, bei ihrer Wirtschaftsförderung und -entwicklung besondere Rücksicht zu nehmen auf den ländlichen Raum. Es soll den Kommunen auferlegt werden, in ihren Kommuneplan eine strategische Planung für das Land einzuarbeiten.

Landwirtschaft positiv

Der dänische Bauernverband „Landbrug & Fødevarer“ unterstützt die Vorschläge für eine Belebung des Lebens im ländlichen Raum. Es sei einfach nötig, Leben und Wachstum außerhalb der großen Städte zu schaffen und zu unterstützen.

„Es besteht großer Bedarf, genauer zu ergründen, wie wir Wachstum und Entwicklung in allen Teilen Dänemarks und insbesondere in den Dörfern sichern können“, so die Vizevorsitzende des Bauernverbandes, Lone Andersen: „Viele von uns in der Landwirtschaft und im Nahrungsmittelgewerbe sind davon abhängig, dass es Leben auf dem Land gibt. Daher ist es wichtig, dass wir die Dörfer attraktiv für Menschen machen, die in diesem Gewerbe arbeiten.“

Lone Andersen freut sich darüber, dass der aktuelle Bericht mit den Empfehlungen die große Rolle der Landwirtschaft in den Landdistrikten anerkennt: „Wenn die Entwicklung in den Dörfern  Hand in Hand fortschreiten soll mit der Entwicklung in der Landwirtschaft, ist es wichtig, dass der Dialog mit der Dorfgemeinschaft auf die besonderen Bedürfnisse der Landwirtschaft achtet – insbesondere auf die Entwicklungsmöglichkeiten der Tierhaltung.“ Lone Andersen hebt auch den Fokus auf die lokale Infrastruktur als wichtiges Element hervor.
Wenn man den Empfehlungen folge und diese umsetze, werde dass die Grundbedingungen der Dörfer wesentlich verbessern.

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