Deutscher Journalist
Türkei lässt Yücel frei
Türkei lässt Yücel frei
Türkei lässt Yücel frei
Die Türkei lässt den deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel frei. Das meldete sein Arbeitgeber, die Zeitung "Welt".
Deniz Yücels Anwalt Veysel Ok teilte auf Twitter mit: "Und endlich gibt es für meinen Mandanten Deniz Yücel einen Entlassungsbefehl." Die Bundesregierung bestätigte die Freilassung. "Jetzt müssen wir natürlich abwarten, was in den nächsten Minuten, Stunden passiert", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes.
Der Fall war zuletzt der größte Streitpunkt im Verhältnis zur Türkei. Yücel saß ein Jahr ohne Anklage in der Türkei im Gefängnis. Anschließend wurde gegen ihn wegen Terrorvorwürfen Untersuchungshaft verhängt. Zuletzt war aber Bewegung in den Fall gekommen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Donnerstag nach einem Treffen mit dem türkischen Ministerpräsidenten Binali Yildirim gesagt. Sie habe Yildirim darauf hingewiesen, "dass dieser Fall eine besondere Dringlichkeit für uns hat".
Im Oktober hatte ein türkisches Gericht die Freilassung des deutschen Menschenrechtlers Peter Steudtner verfügt und keine Ausreisesperre verhängt. Er konnte nach Deutschland zurückkehren, obwohl der Prozess gegen ihn weiterläuft. Steudtners Freilassung - und auch die der Übersetzerin Mesale Tolu - hat zu einer leichten Entspannung des deutsch-türkischen Verhältnisses geführt.
Bevor er den Journalismus zum Beruf machte, studierte er in Berlin Politikwissenschaften. Von 2002 bis 2007 war Yücel Redakteur der linken "Jungle World", deren Herausgeber er bis heute ist. 2007 bis 2015 war er Redakteur bei der "tageszeitung" ("taz") in Berlin.
Im Mai 2015 wechselte Yücel zur "Welt", und zwar auf seinen Traumjob: Er wurde Türkei-Korrespondent und zog nach Istanbul. Yücel spricht fließend Türkisch und besitzt sowohl die deutsche als auch die türkische Staatsbürgerschaft. Seine kritischen Artikel sorgten für wachsenden Unmut bei der Regierungspartei AKP. Am 14. Februar 2017 wurde Yücel festgenommen.