Leitartikel

Brennpunkt Feuerwehr

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Brennpunkt Feuerwehr

Apenrade/Aabenraa
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Foto: Karin Riggelsen (Archiv)

An Nordschleswig ist vieles besonders – auch die dänemarkweit einzigartige Tradition der Freiwilligen Feuerwehren. Um die Sicherheit der Bevölkerung in Zeiten langer Arbeitswege und somit schwieriger Bedingungen für die Freiwilligen Wehren zu sichern, muss die Politik handeln, mahnt Chefredakteur Gwyn Nissen.

An Nordschleswig ist vieles besonders – auch die dänemarkweit einzigartige Tradition der Freiwilligen Feuerwehren. Um die Sicherheit der Bevölkerung in Zeiten langer Arbeitswege und somit schwieriger Bedingungen für die Freiwilligen Wehren zu sichern, muss die Politik handeln, mahnt Chefredakteur Gwyn Nissen.

Die Politik steht dahinter – vom Minister bis zum Stadtratsmitglied – und die Bevölkerung ebenfalls: Mit dem Einsatz der Freiwilligen Feuerwehren in Nordschleswig sind alle rundum zufrieden. Wenn es im Ort brennt, sind Handwerker, Angestellte und der Bäcker sofort da. Sie lassen alles andere liegen, um anderen zu helfen. Doch die Frage ist: Wie lange noch, denn die Freiwillige Feuerwehr steckt in der Krise.

Den freiwilligen Einsatz bei Bränden gibt es in Dänemark nur in Nordschleswig. Nirgendwo anders ist die Bereitschaft mit Freiwilligen besetzt und das seit mehr als 135 Jahren. Noch gibt es etwa 50 Standorte im Landesteil, aber in einigen Orten droht das Aus.

Das Problem: Es gibt kaum  Arbeitsplätze vor Ort, und der Feuerwehrmann arbeitet immer weiter weg vom Brennpunkt.  Hinzu kommt die Herausforderung mit dem Nachwuchs: Junge Leute zieht es nicht in die Uniform, die Feuerwehr veraltet.

Die Feuerwehren lassen sich heute schon so einiges einfallen: gehen von Haus zu Haus, werben mit Anzeigenkampagnen und sprechen mögliche Kandidaten persönlich an. Aber noch ist keine Lösung in Sicht, und in den kommenden  Jahren werden daher immer mehr Freiwillige Feuerwehren den Schlauch einrollen müssen.

Es wäre schade um die  schöne nordschleswigsche Tradition, auch weil die Feuerwehren in vielen Orten Mittelpunkt vielerlei Aktivitäten und somit auch Kulturträger sind. Aber es wird wohl  in die Richtung laufen, denn es scheint kein Wundermittel zu geben – leider.

In den kommenden Jahren müssen sich die Politiker darum bemühen, die richtige Kombination zwischen freiwilligen und privaten Feuerwehrleuten finden – so wie es  bereits in Sonderburg praktiziert wird. Dadurch kann die endgültige Umstellung von Freiwilligkeit auf Profi-Feuerwehren vielleicht um einige Jahre hinausgezögert werden. Dabei muss die Sicherheit der Bevölkerung aber stets Priorität haben. Die steht nicht zur Diskussion.

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