Leitartikel

Neue Liaison

Neue Liaison

Neue Liaison

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: Scanpix

Die Vorsitzende der Sozialdemokraten, Mette Frederiksen, und ihr Kollege von der Dänischen Volkspartei, Kristian Thulesen Dahl, fordern angesichts der anstehenden Kommunalwahlen ihre Leute vor Ort direkt dazu auf, Konstituierungsabsprachen einzugehen. „Aber weil die Chemie zwischen Tulle und Mette stimmt, muss das auf lokaler Ebene ja noch lange nicht auch zusammenpassen“, meint Peter Lassen.

Konstituierungsrunden nach Kommunal- und Regionswahlen sind häufig ein trauriges Kapitel. Da werden alte Seilschaften und politische Versprechen im Streben nach persönlichen Vorteilen und Posten häufig aufs Gröbste gebrochen. Nach dem 21. November kommt dann eine neue Dimension hinzu, denn die Karten werden nach der auf Landesebene proklamierten Liaison zwischen DF und Sozialdemokraten  neu gemischt. 

Chefgenossin Mette Frederiksen und DF-Boss Kristian Thulesen Dahl fordern ihre Leute vor Ort direkt dazu auf, Konstituierungsabsprachen einzugehen. Das ist eine klare Kampfansage an die Bürgermeisterpartei Venstre – und das ist völlig legitim. 

Aber weil die Chemie zwischen Tulle und Mette stimmt, muss das auf lokaler Ebene ja noch lange nicht auch zusammenpassen. Bisher zierten sich jedenfalls lokale Genossen etwas, mit DF politisch ins Bett zu steigen. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber nun könnte dies nach dem grünen Licht aus Kopenhagen zur Regel werden.  Wenn DF dort „stubenrein“ ist, wird man dies auch eher an der sozialdemokratischen Basis. 

Wie meint doch DF-Boss Thulesen Dahl: „In einigen Kommunen wird da sicher etwas Fluss  in die Zusammenarbeit zwischen DF und Sozialdemokraten kommen.“

Lokale Chemie

Es gebe aber, so der DF-Stratege, von Kommune zu Kommune große Unterschiede. Da komme es auch ganz auf die lokale Chemie an. Aber nun habe man zumindest grünes Licht bekommen.

„Ich sage zu unseren Leuten, dass sie ihre Möglichkeiten nutzen sollen“, so Dahl, der hervorhebt, dass man auch auf Gewerkschaftsebene  weit besser miteinander auskommt. 

Im Roten Wurm in Vejle hat sich bei der Region schon ohne Kopenhagens Einfluss eine alternative Allianz gebildet, die erst mal nur das gemeinsame Ziel hat, Venstres Ex-Regionschef Carl Holst um jeden Preis vor den Kadi zu ziehen. Ob das auch beinhaltet, dass man Holst-Nachfolgerin Stephanie Lose um jeden Preis nicht wieder wählen will?

Oder ob Thies Mathiasen, der sowohl im Regionsrat als auch im Haderslebener Stadtrat sitzt, unter Genosse  Poul-Erik Svendsen besser wegkommt, als mit seinen jetzigen vielen Posten unter Venstre-Chefs.

Es wird auch spannend zu sehen, ob der amtierende  Vizebürgermeister Ejler Schütt in Apenrade dem Genossen Karsten Meyer Olesen in den Sattel hilft – oder gar umgekehrt. 

Oder ob gar DF-Spitze Stefan Lydal Sonderburgs Bürgermeister Erik Lauritzen verzeiht, dass der Genosse DF  trotz Wahlerfolgs vor vier Jahren im Regen stehen ließ. 

Und in Tondern ist man sich auch nicht ganz grün, aber immerhin: DF und Genossen hatten auf der großen Frühjahrsmesse immerhin schon ihre Stände nebeneinander

Mehr lesen

Leserbrief

Meinung
Allan Søgaard-Andersen
„Bekymret for det ekstreme højre“

Diese Woche In Kopenhagen

Walter Turnowsky ist unser Korrespondent in Kopenhagen
Walter Turnowsky Korrespondent in Kopenhagen
„Hurra, der Kindersegen ist ausgeblieben!“