Frühgeburt

Auf der Kruusmühle ist das Frühjahr eingeläutet

Auf der Kruusmühle ist das Frühjahr eingeläutet

Auf der Kruusmühle ist das Frühjahr eingeläutet

Gesche Picolin
Gesche Picolin Journalistin
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Mutter Mathilde (l.) mit ihren Zwillingen Esther und Evelyn, dem Überraschungswurf. Ab heute nehmen sie Besuch entgegen. Foto: Karin Riggelsen

Die ersten drei Lämmer sind frühzeitig geboren worden. Nina Loff diente als Geburtshelferin.

Was für eine Überraschung! Das Ehepaar Loff kam aus dem Urlaub zurück in ihre verschneite Kruusmühle, da wurde es von einem neugeborenen Lämmchen empfangen. Der Haus-Hüter strahlte ihnen entgegen: Ein Mutterschaf war niedergekommen. Der Nachkomme hatte den Namen Egon erhalten. Aber hat Nina Loff Erfahrung mit der Aufzucht von Lämmern?

Denn kurz nach der Rückkehr wurden dann gleich noch zwei Lämmer geboren. „Wir sind  frohe Amateure“, so die Kruusmühle-Chefin. „Ich habe schon mal ein Lamm mit dem Fläschchen aufgezogen, aber das hier übertrifft noch mal alles ...“ Sie seufzt. „Das mit der Geburt kann offenbar sehr schwanken, uns  scheint es in diesem Jahr früh zu sein.“

Dass sie selbst zur Hebamme werden würde, konnte sie am Montag, 5. März, noch nicht wissen: Loff beobachtet selbst ein abseits der Herde liegendes, leidendes Schaf auf der Weide. Gemeinsam mit ihrem Mann Henrik entscheidet sie, dass der Tierarzt kommen muss. Der eilt herbei und konstatiert eine Schwangerschaftskrankheit bei dem Tier. Mutter und Kind seien in Lebensgefahr. Der Arzt bietet an, sich direkt darum zu kümmern. Alternativ müsse Loff das Mutterschaf aufpäppeln. Sie fassten sich ein Herz. „Sowas hatten wir aber noch nie gemacht“, so Loff. „Henrik  kam mit dem Baggerlader, wir luden das Mutterschaf drauf und fuhren es zu uns auf den Hof.“

Der Arzt hatte dem Tier Kraftpaste verordnet. Und Loff begann zu füttern und aufzupäppeln. Donnerstag dann, am 8. März, guckte aus der werdenden Mutter eine Schnute hervor. Eine Herausforderung für Loff. „Henrik war da nicht zu Hause. – Oh, je. Er kümmert sich sonst um so etwas.“ Sie war mit heißem Wasser und Decken zur Stelle, dem Tier Geburtshilfe zu leisten, und „Schwupp! Da war das Lämmchen draußen.“ Das Mutterschaf kam wieder wackelig auf die Beine, aber „dann gebar es noch ein Zweites.“ Zwei weibliche Lämmchen hatte das geschwächte Tier also im Bauch gehabt.

Um dem Muttertier unter die Arme zu greifen, füttert Loff die Neugeborenen in Absprache mit dem Veterinär mit dem Fläschchen. Ab Mittwoch dürfen die Kleinen besucht werden am Krusmøllevej 10. Dem kleinen Egon aber steht kein langes Leben bevor: An Ostern wird der  schon als Mettwurst angeboten werden. Nur die weiblichen Lämmchen dürfen weiterleben.

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