„Slesvigske Fodregiment“

Altes Regiment wird neu belebt

Altes Regiment wird neu belebt

Altes Regiment wird neu belebt

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hadersleben/Haderslev
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Das Schleswigsche Infanterieregiment hat eine starke Anbindung an die Kaserne. Foto: Karin Friedrichsen

Das Infanterieregiment „Slesvigske Fodregiment“ kommt nach 18 Jahren Abstinenz zurück nach Hadersleben. Bürgermeister H.P. Geil spricht von einem „Flügelschlag der Geschichte“.

„Slesvigske Fodregiment“  (SLFR), das vor 18 Jahren aufgelöst worden ist, wird bei der Neuausrichtung der Militärstruktur wiederbelebt werden. Das gab Verteidigungschef Bjørn Bisserup in seinem jüngsten Newsletter bekannt.

„Nachdem der Verteidigungsvergleich  Ende Januar abgeschlossen wurde, wurde intensiv  an der Umsetzung  der neuen Initiativen gearbeitet“, so der Verteidigungschef, der unterstreicht, dass man noch nicht ganz am Ziel angekommen sei. Fest stehe, dass unter anderem  in Hadersleben  ein Regiment errichtet wird, was bedeute,  dass das geschichtsträchtige Schleswigsche Infanterieregiment fortan für Leben sorgen wird in der Kaserne.  

Bisserup  rechnet damit, dass der Implementierungsplan die kommenden zwei Monate  mehr Konturen annehmen wird. Erst dann können die Mitarbeiter der Streitkräfte damit rechnen, detaillierte Angaben über die Struktur  zu bekommen.

„Flügelschlag der Geschichte“

Bürgermeister H. P. Geil (V) sagte auf   Anfrage, dass er sich über die Entscheidung freue: „Das ist ein historischer Entscheid, wenn das geschichtsträchtige  Regiment  in die Kaserne, wo man den Flügelschlag der Geschichte spürt, zurückkehrt“, so Geil. Es sei bemerkenswert, dass die Entscheidung im Vorfeld des Lichtfestes am 4. Mai gefallen ist: „Bisserup ist Hauptredner beim Lichtfest. Ich weiß es nicht,  aber ich denke doch, dass er, wenn er vor schätzungsweise  10.000 bis 12.000 Menschen spricht, etwas über die Neuerungen sagen wird“, so Geil.

Wann die alte Flagge des Infanterieregiments  hervorgeholt werden kann, um die Wiedereinweihung   zu feiern, scheint ungewiss. „Das ist eine frohe Botschaft. Ich habe schon lange gehofft, dass es gelingen würde, ein Regiment zu bekommen“, sagte Ole Aaris, Vorsitzender von „Haderslev Kasernes Venner“. Der Freundeskreis unterstützt die Militäreinheiten mit Standort in Hadersleben. Aaris findet es natürlich, dass das Schleswigsche Infanterieregiment, dessen Geschichte bis 1. Oktober 1778 zurückverfolgt werden kann und das von 1923 bis 2000 seinen Standort in Hadersleben hatte,   eine Renaissance erlebt. „Hätten wir das Regiment nicht bekommen, wären quasi nur Mitarbeiter der Heimwehr und  Stützeinheiten zurückgeblieben“, überlegte Aaris. 

Künftige Rekruten noch ungewiss

Garnisonskommandant Peer Sander Rouff wird für die Implementierung des leichten Infanterieregiments verantwortlich sein. Das Regiment  wird Zeitsoldaten ausbilden für die 2. Brigade, die für Einsätze im In- und Ausland herangezogen werden kann. Ob Rekruten  auch weiterhin ihre Wehrpflicht in Hadersleben ableisten können, konnte laut Oberst Rouff  noch nicht geklärt werden. Peer Sander Rouff  (54) wurde im Februar 2016 als Kommandant  nach Hadersleben berufen. Er ist auch Chef von Danske Division, die wahrscheinlich nach Karup verlegt wird. Insgesamt werden etwa 220 Mitarbeiter an Standorte in Fredericia, Karup und Holstebro wechseln.   Bei dem Verteidigungsvergleich, der  bis 2023 läuft, werden ca. 500 neue Jobs in der Domstadt entstehen. Um die Neuen unterbringen zu können, werden Umbauten an der Kaserne vorgenommen. 

Der Garnisonskommandant  weiß nicht, ob er in Hadersleben bleibt oder  seiner Division folgen wird.  Der 54-jährige  Kopenhagener wertet es als positive Herausforderung, das neue Regiment aufzubauen. „Die alte Flagge steht in meinem Büro, die werden wir bügeln müssen, bevor wir sie hissen“,  schmunzelte Rouff, der allerdings nicht zu hoffen wagte, dass die Zeremonie am 240. Gründungstag  des Regiments  erfolgen kann. Donnerstag besuchte er das  Kasernenmuseum, wo Hauptmann a. D. Helge Moosmann das Sagen hat und Redakteur des Vereinsblatts „Slesvigeren“ ist. „Moosmann freute sich sehr über die Botschaft“, so Rouff. Das Militärensemble SMUK werde seinen Standort in Hadersleben behalten und dem Infanterieregiment  neu zugeordnet werden.

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