Abschlussfeier

„Neuntklässler, ihr habt es geschafft!“

„Neuntklässler, ihr habt es geschafft!“

„Neuntklässler, ihr habt es geschafft!“

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hadersleben/Haderslev
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Klassenlehrer Kim Bjerringgaard und die Abgangsschüler. Hintere Reihe v.l.: Camilla Sand Petersen, Lærke Lisianne Bladtkramer, Mads Vindbæk Christensen, Rune Jeremias Schneider, Nicklas Okholm Woldemar, Kristian Kragh Hansen, Eric van den Brand , Hans Fedder Hindrichsen Kley. Vorne v.l.: Melissa Seier, Sandy Jacqueline Wunsch, Sarah Kathrine Frølich, Emma Lohse, Ayo Alvine Paust Absalon, Laura Stenstrup und John Chris Müller. Foto: Karin Friedrichsen

Abschlussfeier in der Deutschen Schule Hadersleben: 15 Schüler gehen. Schulleiterin: „Eure Zeugnisse spiegeln schöne Melodien wider“

Abschlussfeier in der Deutschen Schule Hadersleben: 15 Schüler gehen. Schulleiterin: „Eure Zeugnisse spiegeln schöne Melodien wider“

Die Turnhalle der Deutschen Schule Hadersleben (DSH) ist  am Mittwoch Treffpunkt der Abgangsschüler gewesen.
Über 100 Gäste applaudierten, als die  15 Neuntklässler zu den Klängen von „Pomp and Circumstance“   mit ihrem Klassenlehrer Kim Bjerringgaard Einzug hielten. Schulleiterin Maria Harbo begrüßte die festliche  Versammlung, darunter Kreispräsident Burkhard  Tiemann von der  Patenschaft   Pinneberg. Das bunte Programm wurde unterstützt   von den  Zweit- und Drittklässlern mit musikalischen Darbietungen. Die  vierte Klasse spielte Instrumentalmusik  .  Zwei  Siebtklässler  hatten die Lacher auf ihrer Seite, als sie   Alltagsszenen über das Eheleben   vortrugen.  Den  Sketch hatten sie im Rahmen der Theatergruppe eingeübt.    Lehrerin an der kommunalen Musikschule  und Mutter an der DSH, Merete Abrahamsen, begleitete einen Teil des Programms am Klavier. Großen Applaus erntete  auch Violinistin Antonia Fuglsang (10), als sie mit ihrem Vater Henning Fuglsang am Klavier,   die Musikstücke „Salut d'amour“ und „Schön Rosmarin“ zum Besten gab.

„Wie es sich gehört für eine Abschlussfeier kommt ihr um Reden nicht herum“, „warnte“   Maria Harbo die   scheidenden Schüler. Die Schulleiterin zitierte den amerikanischen Geistlichen und Schriftsteller Henry van Dyke  und sie forderte die Jugendlichen dazu auf, ihre Talente zu nutzen: „Die Wälder wären still, wenn nur die begabtesten  Vögel sängen“. Maria Harbo   freue, dass die  Schüler bei insgesamt 12 Prüfungen einen Schnitt von 7,8 gemacht  haben. „Eure Zeugnisse spiegeln schöne Melodien wieder. Alle  tragt ihr die Melodie  der Zweisprachigkeit in euch“. Harbo forderte die Jugendlichen bei der Zeugnisausgabe dazu auf, die Melodie des Schullebens und  das  Miteinander in der zweisprachigen Schulgemeinschaft  zu hegen und zu pflegen, denn damit könne man weit herumkommen. Klassenlehrer  Kim Bjerringgaard hat die Neuntklässler drei Jahre begleitet  .  Die Jahreszahl 1271 und der Fernreisende Marco Polo zogen  sich wie ein roter Faden durch Bjerringgaards Rede, die er mit einem saloppen: „Ihr habt es geschafft“ einleitete. Der junge Polo machte sich  im Alter von 17 Jahren, fast das Alter der Abgangsschüler, von zu Hause auf  in die große Welt, und er kehrte er nach 23 Jahren zurück.

Selbst entscheiden

Die DSH-Schüler seien nun selber an einem Scheideweg angelangt und müssten sich dafür entscheiden, welchen Weg sie einschlagen: „Welche Wahl ihr auch immer trifft in eurem Leben - eins ist sicher, der Weg verläuft selten so wie ihr es geplant habt.“ Die Klassenreise im Frühjahr nach Berlin habe Bjerringgaard  gezeigt, dass die Schüler erwachsen werden: „Ich sah wie sehr ihr euch entwickelt habt und erkannte, dass  nicht alles so  gegangen ist wie geplant, aber so ist es vielleicht sogar noch besser gegangen“,  freute sich der Klassenlehrer über gemeinsam  gemeisterte Herausforderungen: „Es war eigentlich immer ein Vergnügen, zu euch in die Klasse  zu kommen.“ Schul- und Klassensprecher Hans Fedder Hindrichsen Kley richtete einen großen Dank an die Lehrer, die ihn und seine Mitschüler im Laufe der Jahre begleitet haben. Die letzten zehn Jahre seien, so Hindrichsen Kley, sehr schnell vergangen. Der 15-Jährige ließ die Zeit an der DSH   u. a. mithilfe der Schulreisen Revue passieren: „Die Fahrten haben uns als Klasse gestärkt, denn die gemeinsamen Erlebnisse geben einen Zusammenhalt.“ Die Lehrer haben ihn und seine Mitschüler nicht nur durch Bildung für die Zukunft gewappnet. 

Die Schule sei auch immer ein Ort der Sicherheit, wo man Rückhalt und Geborgenheit fand sowie Spaß haben konnte. Deswegen verlassen er und seine  Mitschüler die DSH mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Die Grußworte des Elternvorstandes überbrachte Vorsitzender Carsten Jürgensen. „Jeder von euch setzt sich seine eigenen Ziele, früher oder später. Habt Mut euren eigenen Weg zu gehen“, sagte Jürgensen und forderte  die Jugendlichen dazu auf, ihr Netzwerk in der deutschen Minderheit zu nutzen, wenn hier und da mal ein Rat einzuholen ist. Als  Andenken an ihre Schulzeit überreichte der Vorstand ein kleines Präsent. Auch Kreispräsident Tiemann fand sehr nette Worte für  „seine“ Paten und beschenkte die Abgangsschüler.

„Kiek mol wedder in“

Ein rundum schöner Abend mit gut bekannten Gemeinschaftsliedern klang bei einem Umtrunk und gemütlichen Gesprächen  aus, bevor die Neuntklässler zum  Essen einluden: Mit einem „Kiek mol wedder in“, schickte Harbo die 15 „ins wirkliche Leben“. Die DSH Schüler  wechseln nach den Sommerferien unter anderem an das Gymnasium in Apenrade,  die Haderslebener Kathedralschule, die Nachschule in Tingleff sowie die 10. Klasse am Kløften-Park in Hadersleben. Der Alltag an der DSH beginnt erneut am 14. August, wobei die Nulltklässler erst am 16. August  eingeschult werden. kef

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