Kunstausstellung

Bach hören und das Bild anschreien

Bach hören und das Bild anschreien

Bach hören und das Bild anschreien

Sonderburg
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Unter anderem auf quadratischen Holzpaletten bringt Denning seine Farbnoten auf. Foto: Sara Wasmund

Farb-Partituren des Künstlers Ken Dennings sind aktuell im Sonderburger Multikulturhaus zu sehen. An der Kunstschule arbeitet er seit Kurzem als Lehrer.

Es kann schon mal vorkommen, dass Ken  Denning eines seiner Bilder anschreit, wenn sie im Entstehen sind. „Wie in einer Ehe, kann man manchmal den Gegenüber einfach nicht mehr verstehen. In solchen Fällen mache ich gerne einen Spaziergang, um mich abzuregen. Danach geht es meistens wieder“, so der Künstler mit einem Augenzwinkern, während er im Ausstellungsraum des Multikulturhauses umhergeht und über seine Arbeiten und sein Arbeiten spricht. Seine Bilder, das  sind  quergestreifte großrahmige Werke, Holzpaletten, Leinwände  oder Zinkquadrate, auf denen Denning Farbe aufbringt. Einen Pinsel, sagt der gebürtige Sonderburger, benutze er nie. Dafür aber Spachtel, Wischer, Bleistifte, Ritzer, Tape, Druckplatten und vieles mehr. 

Wenn Denning seine Bilder nicht anschreit, und das ist eher selten der Fall, hört er Bach, wenn  er sie schafft. 
„Meine Bilder sind Musik, sie haben ihre eigene Partitur. Zudem geben sie Landschaften wider.“ Denning ist ehemaliger Grafiker. Gradlinigkeit, Klarheit und Aufgeräumtheit finden sich auch in seinen Werken. Seine Querstreifen könnten als Partitur für  Musik durchgehen, „es wäre spannend, meine Bilder einmal spielen zu lassen“, so Denning. Nach 24 Jahren als  Kunstlehrer an der Designschule Kolding hat sich Denning als Künstler selbstständig gemacht. 

Gefragte Kunst

Seine Kunst ist gefragt. Nach Schauen im Kunstmuseum auf den Färöern, in Trapholt oder in Shenzhen hingen seine Werke  zuletzt als Solo-Ausstellung im Kunstmuseum in Tondern. 

„Meine Bilder spiegeln auch Landschaften wider. Ich bin viele Male auf den Färöern gewesen und rund um Island gereist. Auch  Eindrücke von dort finden sich in den Bildern.“ Ein weiteres Merkmal: Denning scheint wenig Farben zu verwenden, doch nur auf den ersten Blick. Grau, Weiß, Schwarz in allen Varianten sind  vorrangig, „doch ich verwende alle Farben die es gibt. Ich mische Blau und Rot ins Schwarz, lasse Gelb ins Weiß einfließen“, erzählt Denning. 

Beim  näheren Blick auf die Bilder erschließt sich dieser Farbreichtum. So manches Beige besticht durch einen Ton, den man noch nie zuvor gesehen zu haben scheint.

Schüler der Sonderburger Kunstschule können sich freuen: Denning ist der Institution seit Kurzem als Lehrer angebunden.  

Noch bis zum 18. Februar sind Ken Dennings Werke im Multikulturhaus zu sehen. Es ist die erste von sieben Ausstellungen in 2018, die der Xbunker zusammen mit Kunstschule und Bibliothek   vor Ort organisiert.
 

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