Hobby-Imker

Mit der Bienen-Sauna gegen die Varroa-Milbe

Mit der Bienen-Sauna gegen die Varroa-Milbe

Mit der Bienen-Sauna gegen die Varroa-Milbe

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Lunden
Zuletzt aktualisiert um:
Als Imker kein Problem für Raja zu sagen: „Da ist die Königin“. Foto: K. Riggelsen

Die Varrao-Milbe ist der Feind jeder Biene. Hobby-Imker Shanmuganathan hat sich etwas ausgedacht, um den Schädling zu bekämpfen: Eine weiterentwickelte Bienen-Sauna. Giftige Stoffe benötigt er dabei nicht.

Die Varrao-Milbe ist ein ca. 1,1 Millimeter   großes   Tierchen, das den Honigbienen arg zusetzt. Sie wird sogar  für das Bienensterben verantwortlich gemacht. Dieser Parasit vermehrt sich nämlich in der verdeckelten Brut im Bienenstock.

„Dagegen wird meistens Gift oder Säure eingesetzt.  Einmal ist mir etwas Säure in den Handschuh getröpfelt. Das  hat   ganz schön gebrannt. Die soll ja auch die Milben verätzen, aber das kann anders gemacht werden“, erzählt der Hobbyimker Shanmugarajkumar Shanmuganathan, kurz Raja genannt, von dem Erlebnis, das in dem Automatiktechniker den Erfindergeist geweckt hat.

Raja  hat eine Bienen-Sauna  konstruiert, nichts Neues, die gibt es seit einigen  Jahren. „Aber die Saunen brauchen  zwei bis vier Stunden. Hast du viele Bienenvölker, kann das dann sehr lange dauern. Meine braucht 30 bis 45 Minuten“, nennt er den großen Unterschied. 

Der erste Prototyp – mit eingebautem Ventilator Foto: K. Riggelsen

Warme Luft statt Gift

Denn statt Gift, das auch dem Bienenvolk zusetzt (es kann sterben),  wird der Varroa mit warmer Luft und Feuchtigkeit der Garaus gemacht, die vom geschlossenen Kasten in den Bienenstock geblasen wird.  „Bienen können  eine höhere Temperatur vertragen“, erklärt er. Seine erste  Sauna aus Holz hatte er mit einem Ventilator ausgerüstet.  Durch die Tests im Vorjahr hat Raja drei  Bienenfamilien  verloren. „Es war zu heiß geworden. Das war keine gute Erfahrung. Das hat mich  aber eher motiviert.“ 

Der Vorteil dieser Behandlung: Sie zerstört die Zellen, die Milbeneier sterben ab, bevor sie schlüpfen. Für die Biene bedeutet es, dass sie  ihre Energie für sich hat, statt sie für  die Milbenbekämpfung  zu verwenden. Und das heißt, ein weiterer Vorteil, der Imker spart an Futter:   „Die Futtermenge wird halbiert, statt 20 Kilo brauche ich nur noch zehn“, sagt der Imker, der  sich seit Kindheit (auf Sri Lanka) für Bienen interessiert hat. 

Er hat sein Gerät kürzlich auf einer  Messe vorgestellt, die Swienty (Verkauf von Imker-Material) in Rackebüll  ausgerichtet hatte. „Ja,   es gab welche, die an meiner Sauna  interessiert sind, einige Imker haben sie bestellt“, sagt er.

Raja hat im Garten seine Bienenstöcke platziert. Foto: K. Riggelsen

Das Gerät verfeinern

Dennoch arbeitet er weiter, . „Ich will das Gerät  verfeinern, weiterentwickeln,   besser isolieren, mit einer  doppelten Wand aus Spezialholz.  Ich bin ja schließlich Automatiktechniker“,  zeigt er lachend auf die bunte Schar von Drähten, die an der Sauna befestigt sind.   Mit diesen will er weitere  Messungen vornehmen. 

Raja will sich auch an das Umweltministerium wenden: „Es gibt ja die Möglichkeit,  dagegen was zu machen, ohne Gift. Das müsste doch das   Umweltministerium interessieren, oder?“

Mehr lesen