Kontrollbesuch

Kindergarten im Visier

Kindergarten im Visier

Kindergarten im Visier

Broacker/Broager
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Während die „Küken“ spielen, schaut Per Wøssner (hinten) aufmerksam zu. Foto: Sara Wasmund

Der deutsche Kindergarten in Broacker stand am Mittwoch unter besonderer Beobachtung. Ein Mitarbeiter der Kommunalverwaltung verschaffte sich einen Überblick über den Qualitätsstandard.

Wie gut betreuen die Mitarbeiter des Deutschen Kindergartens Broacker die Kleinen? Wie steht es mit den Qualifikationen des Personals? Und was wird zur Förderung der motorischen Fähigkeiten getan? 

Per Wøssner schaute am Mittwoch ganz genau hin. Als Konsulent von der kommunalen Abteilung von „Børn og uddannelse“ ist er einer von fünf Mitarbeitern der Kommunalverwaltung, die sich 2018 in allen Kindergärten der Kommunen einen Überblick über den Qualitätsstandard verschaffen. 

„Ich bleibe so weit wie möglich im Hintergrund. Die Kinder sollen mich am besten gar nicht beachten“, so Per Wøssner, während er beobachtet, wie die „Küken“-Gruppe am Tisch ihre motorischen Fähigkeiten schult. Körner in den „Schlund“ eines Ballmonsters füllen, Watte in Wasserwürfelquader stopfen, Hirse mit einem Trichter abfüllen – die Kinder spielen und lernen spielerisch. 

Damit alle Kindergärten nach dem gleichen Prinzip bewertet werden, nutzen die Konsulenten das „Kids“-Profil, ein Aufsichts- und Entwicklungskonzept für Kinderbetreuungen. Die Bereiche „Beziehungen“, „Spiel und Aktivitäten“ sowie „Physische Umgebung“ sind der Überbau, im Detail kommen pädagogische Lehrpläne, Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeiter oder die Zusammenarbeit mit den Eltern auf den Prüfstand. Per Wøssner benutzt als Hilfsmittel in allen Institutionen das gleiche Konzeptheft, in dem er Notizen vermerkt und Gegebenes ankreuzt. Die Kinder nehmen von dem aufmerksamen Mann im Hintergrund so gut wie nichts wahr und lassen sich nicht stören. Und die Mitarbeiter? 

„Lassen uns nicht beeinflussen“

„Wir machen unsere Arbeit so, wie wir es immer machen. Die Aufsicht ist ja da, um herauszufinden, wie wir es besser machen können. Ein Blick von außen ist da immer hilfreich“, so Pädagogin Bianca Jürgensen. „Daher wollen wir uns so wenig wie möglich davon beeinflussen lassen, dass heute eine Person ganz besonders hinschaut. Wir freuen uns auf die Rückmeldungen, denn es ist eine Bereicherung, sich weiterzuentwickeln.“ 
Für Per Wøssner ist der deutsche Kindergarten in Broacker nur einer von insgesamt zehn Institutionen, die er besucht und  die er bewerten soll. „Die Ergebnisse, auf die wir kommen, werden wir im Anschluss an die Evaluierung dann mit den Leitern der Institution besprechen“, erzählt er. Noch ist nicht festgelegt, ob die Aufsicht einmal im Jahr stattfinden wird, das Konzept ist neu eingeführt worden. 

„Sinn ergeben würde es aber, daher kann ich mir gut vorstellen, dass wir einmal im Jahr alle Kindergärten besuchen. Das ist auch für die Einrichtungen hilfreich. Denn das eine ist, ein eigenes Selbstverständnis von guter pädagogischer Arbeit zu haben. Aber ein Blick von außen und eine qualifizierte Rückmeldung zu erhalten, das tut jeder Institution gut, auch wenn sie im Grunde schon sehr gut ist.“ 

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