Linak

Neubau war Attraktion für 1.600 Gäste

Neubau war Attraktion für 1.600 Gäste

Neubau war Attraktion für 1.600 Gäste

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Guderup
Zuletzt aktualisiert um:
Eine Fabrikhalle muss ja nicht einem „Schweinestall“ ähneln, so Linak-Chef Bent Jensen zum Rundbau Nummer 2, für dessen Design er viel Lob erhält. Foto: Karin Riggelsen

Familienfest beim Guderuper Unternehmen Linak: Zweiter Rundbau ist bezugsfertig. Firmengründer Bent Jensen wusste die Besucher zu unterhalten.

Fakten:

Der Neubau von 13.400 m2 hat die überdachte Gesamtfläche auf 55.000 m2 erweitert. Linak in Guderup beschäftigt um die 1.150 Mitarbeiter (weltweit 2.200), davon 60 Prozent Männer. 88 Prozent wohnen in der Kommune. Das Durchschnittsalter liegt bei 44 Jahren.  Linak hat 27 Tochtergesellschaften, größter Wachstumsmarkt sind  derzeit die USA. Die Solaranlage steht für  17 Prozent des Stromverbrauchs und könnte jährlich 220 Haushalte mit Strom versorgen.

Es kam  einer Wallfahrt gleich, als am Sonnabend mehr als 1.600 große und kleine Gäste sich auf dem Gelände der Firma Linak zielstrebig einem Bau zuwandten: der zweite  Rundbau, der zum Jahreswechsel bezugsfertig geworden ist. Da er   nicht vollständig eingerichtet ist, hat  Chef und Firmengründer Bent Jensen das zum Anlass genommen , ein Familienfest zu veranstalten, mit ihm als einzigen Hauptredner.

Wer seinem Vortrag zur Firmengeschichte zugehört hat, weiß,  warum  Mitarbeiter ihn so schätzen: Bent Jensen  ist bodenständig geblieben, mit dem Schalk im Nacken und der ungebrochenen  Leidenschaft für seine Firma: Obgleich er mit seinen 67 Jahren das Rentendasein genießen könnte,   wird er auf jeden Fall noch zehn Jahre weitermachen, denn    nun habe er  das Alter, „unangenehme Sache  zu delegieren“.

 

Firmengründer Bent Jensen im Gespräch mit H. C. Rasmussen, der Lehrling bei seinem Vater gewesen war (1948 bis 1952). Foto: Ruth Nielsen

„Eine Fabrikhalle muss ja nicht einem Schweinestall ähneln“

Zu den angenehmen Dingen hat der Rundbau gehört: „Ich bin schon stolz, dass wir es uns leisten können so zu bauen. Eine Fabrikhalle muss ja nicht   einem Schweinestall ähneln. Auch wenn einige zum ersten Rundbau meinten, er sieht aus wie ein Gülletank,  sind diese Stimmen verstummt. Das Design bekommt viel Lob. Und wenn  wie heute 1.600 Leute kommen, zeigt das, dass sie nicht  sauer auf mich sind“, sagt Bent Jensen lachend. Auch wenn sich sein  Unternehmen 1976 von einer  Maschinenfabrik mit acht Mitarbeitern  zu einem globalen Konzern entwickelt hat, versäumt er es nicht, sich auf den täglichen Runden bei Mitarbeitern nach ihrem Befinden zu erkundigen.   Auch das zeigt seine Erdung.

Dabei hatte er sich sein Leben anders vorgestellt, als er 1976 sein Studium zum Maschineningenieur am Technikum abgeschlossen hatte.   Er hatte nur eine Woche frei, bevor er dem  Wunsch des Vaters folgte, den vom Großvater Chr. Jensen 1907 gegründeten Betrieb zu übernehmen.  Er und sein Freundin Lene, heute seine Frau, gaben sich fünf Jahre. Wenn das nicht klappt, etwas Neues zu entwickeln, ist Schluss. Das ist 1980 mit dem linaren Akkumulator , kurz Linak, geglückt, der 1984 der Firma den Namen gab.  

Seit drei Jahren arbeitet  Kamilla Hvid Struve im Bereich Logistik. Sie hat Freude an und in ihrer Arbeit: „Es macht Spaß hier. Linak ist ein guter Arbeitsplatz mit  gutem Arbeitsklima. Dir wird erlaubt, dich zu entfalten,  du kannst dich einbringen, du kannst Sachen mitbeeinflussen“, sagt sie zur „flachen Struktur“. Ähnlich sieht es  Ove Lorenzen, Vorsitzender  des Linak-Golfklubs, der sich wie auch der Rad- und Squash-Klub den Besuchern  vorstellen konnte. Er arbeitet seit 2006 bei Linak, dessen Arbeitsklima er „super“ nennt.   Er sei zwar im Krisenjahr  2008 etwas nervös gewesen, doch das Unternehmen hätte  einen Rieseneinsatz gezeigt,  um so viele Mitarbeiter wie möglich zu behalten.

Unter den vielen Gästen erkannte Bent Jensen auch H. C. Rasmussen wieder, der bei seinem Vater von 1948 bis 1952 in die Lehre gegangen war. Der heute 85-Jährige arbeitete danach 40 Jahre bei Danfoss. Er konnte seinen Stolz nicht verhehlen, was der Sohn  aus der Firma seines einstigen Lehrherren gemacht hat, in der nun seine Tochter  arbeiten darf.

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