Abwasser

Zentrales Klärwerk für 300 Mio.

Zentrales Klärwerk für 300 Mio.

Zentrales Klärwerk für 300 Mio.

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Sonderburg/Sønderborg
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Foto: DPA

Der Sonderburger Stadtrat gab grünes Licht. Ein neues Klärwerk soll auf Vestermark gebaut werden.

Da waren sich die 31 Politiker einig: Der Plan der Versorgungsgesellschaft Sønderborg Forsyning, auf Vestermark in Nachbarschaft zum Kraftwärmewerk ein Klärwerk zu bauen, fand Gefallen. Eine Zusage zum erforderlichen Kommunalplanzusatz wurde  sogar im Vorjahr ausgesetzt, wie Aase Nyegaard (L) als Vorsitzende des technischen Ausschusses erklärte. Wegen der „Rieseninvestition“, veranschlagt sind 300 Millionen, sollten auch die neuen Ratsmitglieder  an der Entscheidung beteiligt  werden.

Dieter Jessen (SP) konnte dem Projekt nur Gutes abgewinnen, das Klärwerk würde nicht nur effizienter arbeiten, sondern zudem noch Wärme produzieren. Tage Petersen (V) hielt fest, dass trotz großer Investitionen ein Neubau besser sei als eine Modernisierung.  Er machte darauf aufmerksam, dass die Bürger  auf der Halbinsel Kær vor allem in der Öffentlichkeitsphase  einbezogen werden sollen. 

Die Gesellschaft steht vor einer umfassenden Renovierung  der Werke in Broacker und Gravenstein. Es wurde eine Strukturanalyse erarbeitet, die zeigt, dass ein zentrales Werk ökonomisch wie reinigungstechnisch  die beste Lösung ist. D. h. die Werke  in Himmark, Gravenstein,   Broacker   und Sonderburg  werden stillgelegt. Für das Zen-tralwerk muss eine  35 Kilometerlange  Transportanlage  gebaut werden, die u. a. die Bucht in Rinkenis, Alssund und  die Augustenburger Förde kreuzt. Das Klärwerk wird als aktive Schlammanlage gebaut, eine erprobte Technologie zur  Abwässerreinigung, die mechanisch, biologisch und chemisch  ist. Das geklärte Wasser wird in den Alssund geleitet.

"Es wird teurer, aber das wäre es ohnehin geworden"

Das Werk wird Abwässer von 84.000 Personeneinheiten reinigen, konzipiert wird es aber für 100.000, sodass es einen Puffer gibt.Der Schlamm soll für die Biogasproduktion genutzt werden. Das Klärwerk kann zudem Kühlwasser  für das Kraftwärmewerk liefern und   dessen Schornstein für die Durchlüftung nutzen.Die Anlage erfordert ein Umweltgutachten, das in Arbeit ist. Danach müssen Genehmigungen eingeholt werden, weil  u. a. beschützte Stein- und Erdwälle und Bäche sowie  Waldschutz- und Kirchenbaulinien überschritten werden.    Darüber hinaus ist eine Espoo-Anhörung  notwendig, da ein Teil der Leitung im Gewässer an der deutschen Grenze und im Natura 2000 (Vogelschutzgebiet) liegt. Diese muss mit der dänischen Anhörung koordiniert werden.

Der erste Spatenstich  könnte 2021 erfolgen, mit der Fertigstellung wird 2024 gerechnet , sodass das Zentralwerk 2025 in Betrieb genommen werden kann. Die Kosten von 300 Millioen wird im Endeffekt „der  Kunde bezahlen. Es wird teurer, aber das wäre es ohnehin geworden, wie die Strukturanalyse zeigt“, erklärt  Direktor Lars Riemann.

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