Freizeit

Mit Schlagern und Schlägern dem Ball nach

Mit Schlagern und Schlägern dem Ball nach

Mit Schlagern und Schlägern dem Ball nach

Tondern/Tønder
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Beim Tischtennis ist gute Laune angesagt. Alles tanzt und spielt nach Erwin Iwersens Pfeife. Foto: Brigitta Lassen

Meister, Fortgeschrittene und Anfänger sind beim Tischtennis des Sozialdienstes in der LAS-Turnhalle dabei. Gespielt wird jeden Montagnachmittag.

Gespielt wird jeden Montagnachmittag in Sportklamotten, Jeans, dickem Strickpulli,  barfuß, in Socken oder in Sportschuhen. Beim Betreten der Turnhalle der Ludwig-Andresen-Schule merkt die Nase sofort, dass hier geschwitzt wird. An fünf Tischtennistischen jagen 14 Männer – die meisten zwischen 50 und 60 Jahren und älter – dem kleinen weißen Ball hinterher. Für sie ist das  Angebot des Sozialdienstes für Jeising, Seth und Abel, teils ein Schritt zurück in ihre Jugend und ein Wiedersehen mit ihrer ehemaligen Schule. Andere betreten sportliches Neuland.

Sieg gegen Dieter Johannsen zählt

Neben Anfängern machen auch Fortgeschrittene und ehemalige Tischtennismeister des Jugendverbandes mit. Alle würden gerne Dieter Johannsen schlagen, meint Tischtennis-Lehrer Erwin  Iwersen. Johannsen aus Bülderup-Bau sei der stärkste Spieler im Feld, während dieser fachmännisch bemerkt: „Es gibt natürlich unterschiedliche Leistungsklassen, das wird bei den Einzeln en deutlich. Spielen wir aber erst Doppel, fällt es schon gar nicht mehr auf. Und die Fortschritte der Einzelnen sind auch klar erkennbar“, lacht Johannsen, der wie Erwin Iwersen und Hans Christian Kier   Sportlehrer gewesen sind.

„Und ich bin Alterspräsident in dieser Versammlung“, lacht der 75-jährige Erwin Iwersen, der schon seit vielen Jahren das Tischtennis leitet. In der ersten Stunde werden Einzel gespielt, in der zweiten Stunde sind die Doppel an der Reihe. Alles tanzt nach Iwersens Pfeife, während aus den Lautsprechern Schlagermusik klingt. Ohne Musik geht es nicht, lacht Iwersen.

An diesem Tag ist das Tischtennis eine reine Männersache. Normalerweise gehören auch zwei Frauen zum Team, die an diesem Tag aber krank sind. Damit gibt es mehr Platz an den Tischen, obwohl einige  geduldig warten müssen, bevor sie an der Reihe sind. Auch das wird mit einem Lächeln akzeptiert. Als ehemaliger Nordschleswig-Meister gehören Nicolai Nissen und Dieter Johannsen zu den Stärksten im Feld, während hinter dem früheren LAS-Schüler Jendre Riggelsen eine erfolgreiche Karriere als Handballspieler erst für den Turnerbund Tondern und dann bei TSF liegt. Handball hat früher auch eher bei Kaj Andresen zum sportlichen Alltag dazugehört.

Poul Erik Hansen im Doppel mit dem Syrer Hassan Foto: Brigitta Lassen

Teilnehmerzahl schwankt zwischen 10 und 14 Personen

Neu im Bunde  – die Teilnehmerzahl schwankt zwischen 10 und 14 Personen und Gastspieler sind auch willkommen – ist der  Syrer Hassan,  der mit seiner Frau und drei Kindern in Tondern lebt. Stolz schlägt er sich auf die Brust und sagt: Hassan gut, bis er  sein Handy zückt und voller Stolz einen Zeitungsartikel zeigt. Der Held dieser Geschichte ist Hassan, als er abends auf ein auf den Schienen liegen gebliebenes Auto bei der sogenannten Posthauskreuzung aufmerksam wird.

Das norwegische Fahrzeug stand zwischen den beiden Schranken. Dem ausgebildeten Uhrmacher ist es zu verdanken, dass es nicht zu einem Zusammenprall mit dem herannahenden Zug kam, dem Hassan entgegenlief. Hassan fühlt sich sichtlich genauso gut in der Runde wie der 65-jährige Mohammed, der mit seiner aus Tondern gebürtigen Frau Anne-Marie Petersen (Klostercafé) in die Wiedaustadt gezogen ist. Der Ägypter nimmt viele  Angebote wahr, meint aber doch, dass die Dänen sehr verschlossen seien. Es sei schwer, zu ihnen vorzudringen. In der Tischtennisrunde sei das anders.

Die Internationalität der Truppe  ergänzt Divya Frisk, die aus Indien stammende Adoptivtochter von Familie Frisk aus Hoyer.

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