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80 Millionen Kronen für neues zentrales Museums-Magazin

80 Millionen Kronen für neues zentrales Museums-Magazin

80 Millionen Kronen für neues zentrales Museums-Magazin

Hadersleben/Brunde
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In den Restaurierungswerkstätten von Museum Sønderjylland werden z. B. historische Schnitzereien wiederhergestellt. Foto: Volker Heesch

Der Museumsverbund Sønderjylland erhält ein zentrales Magazins für 80 Millionen Kronen – ein neues Zuhause für Museumsstücke mit unterschiedlichen Klimazonen.

Im Museumsverbund Museum Sønderjylland war im vergangenen Jahr eine durchgreifende Neuorganisation und Effektivisierung des Betriebs beschlossen worden. Nun haben sich die vier nordschleswigschen Kommunen, neben dem Staat wichtigste Finanziers des Verbundes, auf die Errichtung eines neuen zenralen Magazins für 80 Millionen Kronen in Autobahnnähe in Brunde bei Apenrade geeinigt. Ermöglicht wird die Errichtung des Magazins, das bisher auf  40 verschiedene Plätze an den vielen Museumsstandorten verteiltes Kulturgut für die Zukunft sichern soll, durch großzügige Siftungen des „A. P. Møller og Hustru Chastine Mc-Kinney Møllers Fond“ und des „Augustinus Fonden“.

Bis zu 250.000 Gegenstände im neuen Magazin

„Bisher lagerten die vielen Gegenstände im Verborgenen. Das wird sich nun ändern“, so der Direktor des Museumsverbundes, Henrik Harnow. „Fotos nicht einmal mitgezählt, werden im neuen Magazin bis zu 250.000 Gegenstände verwahrt“, berichtet Harnow und fügt hinzu: „Im neuen Magazin werden Räume mit unterschiedlichen Klimazonen geschaffen. Damit können hölzerne Figuren, naturhistorische Präparate oder auch Metallgegenstände optimal für die Nachwelt erhalten werden“, erklärt der Chef des Museumsverbundes, der erläutert, dass nach der Fertigstellung des neuen Gebäudes, voraussichtlich 2020,  die Auslagerung der vielen Gegenstände aus ihren bisherigen Verwahrungsorten nach Brunde mehrere Jahre in Anspruch nehmen werde.  

Im Magazin werden zahlreiche Gegenstände verwahrt, die zum nordschleswigschen Kulturerbe zählen, aber nicht oder nur zeitweise in den Ausstellungen der Museen zu sehen sind. Im neuen Magazin, das den hohen fachlichen Anforderungen der staatlichen Schlösser- und Kulturbehörde entspricht,  werden auch die bisher in einem alten Fabrikgebäude in Gramm untergebrachten Konservatoren des Museumsverbundes neue Arbeitsräume finden.

Froh ist Harnow darüber, dass wertvolle Exponate wie Webereien aus der berühmten Webschule in den neuen Räumen so behandelt werden können, dass sie noch Hunderte Jahre erhalten werden können. Vorgesehen ist ein Betrieb, der auch  Schulen, Ausbildungsstätten und anderen Interessierten Einblick in das Magazin mit vielen Schätzen und der dort vorgenommenen Arbeit gibt, z. B. schriftliche Dokumente und Figuren vor dem Zerfall zu bewahren.  Die Gegenstände in den bestehenden Magazinen der Museen sind zu 90 Prozent registriert und werden derzeit  in einem moderneren System übertragen.

Aussortieren vor dem Umzug

„Es werden im Zuge des Umzugs auch Dinge aussortiert“, berichtet der Museumsdirektor, der im vergangenen Jahr bei seiner Einstellung mit der Modernisierung des Museumsbetriebs beauftragt worden ist. Dabei gehe es um Gegenstände, die doppelt vorhanden sind. Dabei werde man aber sehr sorgfältig vorgehen. Es werde keinen Flohmarkt geben, wo Museumsstücke „verramscht“ werden.  Er erläutert, dass für die Verwahrung schriftlicher Dokumente weiterhin die staatlichen Archive zuständig sind. In Apenrade liegt das staatliche Archiv im früheren Landsarkiv.

Die bekannten Fotosammlungen des zum Museumsverbund gehörenden Institut for Sønderjysk Lokalhistorie (ISL) bleiben weiter in Apenrade in den Räumen in Nachbarschaft zu „Statens Arkiver“. „Es könnten allerdings wertvolle Glasnegative zur besseren Sicherung in das neue, klimatisierte Magazin überführt werden“, so Har-nov. Er verweist darauf, dass die Öffentlichkeit weiter Zugang zu den Fotosammlungen,  die  u. a. nach Orten, Themen  oder Fotografen sortiert sind,  über die digitalisierten Kopien hat, die teilweise auch im Internet eingesehen werden können.

Einen großen Anteil an den verwahrten Gegenständen haben archäologische Fundstücke, die seit über 100 Jahren gesammelt worden sind. Diese sind gerade auch für Forschungszwecke interessant.  Die Zentralverwahrung macht künftig viel Fahrerei bei  Vorbereitung von Ausstellungen  oder   Forschungsarbeit überflüssig.

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