Knivsbergfest 2017

„Mehr als zuvor ein Fest der Minderheit“

„Mehr als zuvor ein Fest der Minderheit“

„Mehr als zuvor ein Fest der Minderheit“

Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Das Muldenprogramm beginnt am Nachmittag. Foto: DN-Archiv

Sport, Spiel, Spaß und Musik. Auf dem Knivsbergfest 2017 ist für jeden etwas dabei – auch die Gelegenheit zur Begegnung.

Sport, Spiel, Spaß und Musik. Auf dem Knivsbergfest 2017 ist für jeden etwas dabei – auch die Gelegenheit zur Begegnung.

Der Umbruch kam im Jahr 2015. Das Knivsbergfest als Sport- aber auch als Volksfest brauchte eine Verjüngungskur, die  Besucherzahlen waren rückläufig. „Früher hat nur der Deutsche Jugendverband das Fest organisiert, das machen wir heute auch noch, aber es sind viel mehr Vereine und Menschen aus der deutschen Minderheit eingebunden“, sagt Lasse Tästensen, Vereinskonsulent beim Deutschen Jugendverband für Nordschleswig (DJN). Es war der richtige Weg. Er sagt: „Jetzt ist es mehr als zuvor ein Fest der Minderheit. Im vergangenen Jahr waren  2.000 Menschen auf dem Berg, und ich rechne 2017 nicht mit weniger.“ Dabei freut er sich  über den Zuspruch und die vielen Zusagen der deutschen Schulen.

Der Marktplatz der Verbände und Vereine, den es in dieser Form auf dem Fest bisher nicht gab, ist ein Abbild dieser  stärkeren Einbindung.
Auf dem Knivsbergfest am Sonnabend, 17. Juni, wird es Hand-, Fuß- und Beachvolleyballturniere geben; wer individuell Sport betreiben will, hat unter anderem Gelegenheit dazu beim Laser-Tontaubenschießen, angeboten vom neuen Aktivklub, oder auch beim  Fahrradringreiten und beim Ergometerrudern.  
Wem mehr nach Kunst und Kreativität ist, der findet bei Kunstkonsulentin Jana Surkus und ihren vielen Helfern mit Sicherheit auf dem sogenannten  Kunstrasen ein Angebot. „Vieles von dem, was sich im vergangenen Jahr bewährt hat, werden Besucher auch 2017  auf dem Berg finden“, sagt  Jana Surkus.   Jugger zum Beispiel kam vergangenes Jahr  gut an. Das mittelalterlich anmutende, aber ungefährliche Mannschaftsspiel mit Schaumstoffwaffen wird genauso angeboten werden wie Kinderschminken, freies Malen, Comiczeichnen oder  Graffiti.

In Zusammenarbeit mit der Deutschen Schule Pattburg können Freunde des Holzhandwerks auf dem Kunstrasen  schnitzen, während  Textilbegeisterte  eine Einführung ins Filzen erhalten – ein Workshop der Deutschen Privatschule Sonderburg. „Die Zusammenarbeit mit den Schulen wird immer  besser. Sie können  nach dem Kunstrasen 2016  besser einschätzen, was benötigt wird, und in welchem Rahmen sich der Arbeitsaufwand bewegt“, sagt Jana Surkus. Selbst gestalten lassen sich außerdem:  Notizhefte, Handpuppen oder Broschen und das nicht nur von kleinen Gästen, darauf weist Jana Surkus explizit hin. „Wer mit 70 ein Graffiti machen will, ist herzlich willkommen“, so die Kunstkonsulentin, die von Jugendlichen der Nachschule Tingleff Unterstützung erhält. Ein großes Zelt bietet Schutz vor Regen, bei Sonnenschein werden die Aktivitäten nach draußen verlegt.

Parken war im vergangenen Jahr ein Problem. Die Rennradfahrer vom Team Rynkeby werden am 17. Juni von ihren Sätteln steigen und als Parkwächter dafür sorgen, dass die Fahrzeuge kompakter abgestellt werden, und   Lasse Tästensen arbeitet daran, eine weitere Parkfläche bereitzustellen, ein Shuttle soll die Verbindung zum Festgelände sicherstellen. Auf dem Knivsbergfest 2017 feiert sowohl der DJN sein 70-jähriges Bestehen als auch  die Blaskapelle des Deutschen Jugendverbandes. Leider kann die befreundete Blaskapelle aus Maisach nicht zum Knivsbergfest kommen, ein großes Feuerwehrfest in der bayerischen Heimat hindert sie daran. So wird es statt eines bayerischen Festes eine Schlagerparty am Abend geben und zwar mit „den richtig guten Schlagern“ wie Uffe Iwersen, Kulturkonsulent beim Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) verspricht. Er hofft, dass die Gäste vor Begeisterung irgendwann im Laufe des Abends vor Begeisterung auf den Tischen stehen. Für Lasse Tästensen wird nach dem Fest vor dem Fest sein. „Im September fangen wir  an, das Knivsbergfest 2018 zu planen“, sagt er. 

Mehr lesen
Amelie Petry, Wencke Andresen

„Mojn Nordschleswig“

Jetzt im Podcast: Mit 18 nach Brüssel und die Trophäe aus Barcelona

Apenrade/Aabenraa Cornelius von Tiedemann begrüßt die Politik-Juniorinnen Amelie Petry und Wencke Andresen, die ihm von ihrer Reise nach Brüssel berichten – und Chefredakteur Gwyn Nissen, der aus Katalonien eine Überraschung mitgebracht hat. Walter Turnowsky befragt die Glaskugel nach dem Termin für die nächste Folketingswahl, und Helge Möller fordert Hannah Dobiaschowski in „Wer hat’s gesagt?“ heraus.

Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Wenn Minderheiten als Gefahr für andere dargestellt werden“