Wahlen 2017
SP im Wahlkampf: Sprache in Balance
SP im Wahlkampf: Sprache in Balance
SP im Wahlkampf: Sprache in Balance
Seit dem Wochenende hängen im öffentlichen Raum die Wahlplakate, mit denen die Parteien um Stimmen für die Kommunal- und Regionalwahl bitten. Auch die Schleswigsche Partei wirbt um Wählervertrauen – unter anderem mit lockeren Sprüchen auf Sønderjysk. Ein Alleinstellungsmerkmal. Doch auch die deutsche Sprache soll im Wahlkampf nicht zu kurz kommen.
Drei abgerissene Wahlplakate in Tondern, drei in Rothenkrug – Sturm Ingolf hinterließ keine größeren Schäden, nachdem die Schleswigsche Partei (SP) am Sonnabend ab Punkt 12 Uhr in ganz Nordschleswig die ersten Wahlplakate aufgehängt hatte.
„Es hat zwar ordentlich genieselt und es war windig, aber das ging schon“, so Louise Thomsen Terp, SP-Kandidatin in der Kommune Tondern. 120 Plakate hängen an der Westküste, weitere folgen nun in den nächsten Tagen. Da man im Vergleich mit anderen Parteien weitaus weniger Plakate zur Verfügung hat, setzt man die Plakate so strategisch klug wie möglich ein.
„Die Sprüche auf Sønderjysk sind einfach klasse“
„Es ist schon frustrierend, wie viele die anderen Parteien aufhängen. Aber das spornt uns an“, so die Haderslebener Kandidatin Sabina Wittkop-Hansen. „Wir hängen dort auf, wo Autos langsam fahren. Unsere Plakate sind hochwertig gedruckt und die Sprüche auf Sønderjysk sind einfach klasse. Das fällt auf, auch wenn wir nur wenige Plakate haben“, so die Kandidatin, die sich über die Hilfe von Schülern u. a. aus der Deutschen Schule Hadersleben freuen durfte.
Gösta Toft fuhr mit „seinen“ Plakaten am Sonnabend auch ins „Ausland“, – über die Grenze Nordschleswigs hinaus. „Die Bürger waren auch zwischen Christiansfeld und Kolding sehr offen und positiv, viele haben gewinkt und unsere Plakate gelobt“, so Toft, der als Kandidat für die SP zeitgleich bei der Regionalwahl antritt und auch außerhalb Nordschleswigs um Stimmen wirbt.
Die SP setzt gezielt auf regionale Aspekte
Ob mit „Et frisk pust til regionen“, „Vi ka æ sproch!“ oder „Ta‘ parti for Sønderjylland!“ – die SP setzt gezielt auf regionale Aspekte und hat mit ihren Plakat-Sprüchen ein Alleinstellungsmerkmal.
Ob das viele Dänisch im Wahlmaterial und auf Plakaten Stammwähler aus der deutschen Minderheit abschreckt? „Nach dem, was ich höre, ist das nicht so. Unsere Wahlplakate waren bis auf die Ausnahme mit ,Spitzenklasse‘ alle auf Dänisch. Unsere Haupt-Internetseite ist ja auf Deutsch und die Anzeigen im Nordschleswiger auch. Dass wir ansonsten auf Dänisch um Stimmen werben, ist normal“, so Toft.
Auch Ruth Candussi, Parteisekretärin, sagt: „Dazu habe ich noch keine ernsthafte Kritik gehört. Wir vergessen bestimmt nicht, woher wir kommen. Doch Sønderjysk gehört ebenso zur Minderheit wie das Deutsche. Ich denke, da haben wir eine gute Balance gefunden.“
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