Covid-19-Maßnahmen

Corona-Impfungen: Dänemark verfehlt 90-Prozent-Zielsetzung

Corona-Impfungen: Dänemark verfehlt 90-Prozent-Zielsetzung

Corona-Impfungen: Dänemark verfehlt 90-Prozent-Zielsetzung

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Weniger Menschen als von den Gesundheitsbehörden erhofft haben das Angebot angenommen, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Foto: Emily Elconin/Reuters

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Die Gesundheitsbehörde verfehlt ihr selbst gestecktes Ziel, 90 Prozent der Bevölkerung, die ein Impfangebot erhalten haben, auch tatsächlich zu impfen.

In Dänemark wird das Ziel, 90 Prozent all derjenigen Personen, denen eine Impfung gegen Covid-19 angeboten werden könnte, bis zum 1. Oktober auch tatsächlich zu impfen, nicht erreicht.

Dies war eigentlich die Zielmarke der Gesundheitsbehörde, wie „TV2“ auf seiner Internetseite schreibt.

Bis Donnerstag, 30. September 2021, haben 86,6 Prozent das Angebot für eine erste Impfung angenommen.

Einige Vorurteile halten sich hartnäckig

Michael Bang Petersen, Professor und verantwortlich für das Hope-Projekt an der Universität von Aarhus, hat das Verhalten und die Gewohnheiten der Bevölkerung während der Corona-Pandemie untersucht.

Er ist der Auffassung, dass sich einige Vorurteile hartnäckig halten und mitverantwortlich dafür sind, dass das Ziel, 90 Prozent bis zum 1. Oktober zu impfen, nicht erreicht wird.

„Wir haben uns sehr darauf konzentriert, das Impfen in Dänemark einfach zu gestalten, aber unsere Untersuchung zeigt, dass ein Teil der Hinderungsgründe Sorgen über die Wirkung des Impfstoffes geschuldet sind, die auf einigen nicht ganz korrekten Auffassungen zur Sicherheit der Impfungen beruhen“, sagt er zu „TV2“.

Mehrere Initiativen zur Unterstützung des 90-Prozent-Ziels

Die Gesundheitsbehörde hatte eine Reihe an Initiativen in Gang gesetzt, die helfen sollten, das 90-Prozent-Ziel zu erreichen.

Dazu gehörten unter anderem sogenannte Pop-up-Impfungen an Ausbildungsstätten und in Supermärkten.

Diese Maßnahmen reichten jedoch bei Weitem nicht aus, um ans Ziel zu kommen, allerdings werden die Bemühungen fortgesetzt.

Das sagt der Direktor der Gesundheitsbehörde, Søren Brostrøm, gegenüber „TV2 News“.

„Wir halten selbstverständlich an unseren Bestrebungen, noch mehr Menschen geimpft zu bekommen, fest“, sagt er.

Besonders ansteckungsreiche Monate stehen bevor

Søren Brostrøm verweist auf Stadteile wie Vollsmose in Odense, Tingbjerg in Kopenhagen und Gellerup in Aarhus, in denen die Impfbereitschaft niedrig und die Infektionszahlen hoch waren.

„Der Einsatz, noch mehr Menschen geimpft zu bekommen, geht auch deswegen weiter, weil uns jetzt die Monate des Jahres bevorstehen, in denen besonders gute Bedingungen für die Verbreitung von Infektionen bestehen“, sagt er.

Søren Brostrøm ist sich im Klaren darüber, dass sich nicht alle Menschen impfen lassen wollen.

„Es herrscht kein Zweifel daran, dass wir 100 Prozent nicht erreichen. Es handelt sich um ein freiwilliges Angebot, und wir müssen respektieren, dass es Menschen gibt, die sich nicht impfen lassen möchten“, sagt er zu „TV2 News“.

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