Gleichberechtigung

Gleichberechtigung auf der Tagesordnung

Gleichberechtigung auf der Tagesordnung

Gleichberechtigung auf der Tagesordnung

Dänemark
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: Jan-Philipp Strobel/dpa

Die Gewerkschaft „Djøf“ fordert mehr Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen und hat daher zur Unterschrift aufgerufen. In ihrem Aufruf hat sie sechs konkrete Punkte formuliert, denen sich die Folketingpolitiker und Folketingpolitikerinnen verpflichten sollen. Unter anderem fordern sie mehr Frauen in leitenden Positionen.

Pünktlich zum „Equal Pay Day“ in Deutschland hatte „Djøf“ am vergangenen Montag einen Aufruf für mehr Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen gestartet. Bezug nimmt die Gewerkschaft dabei auf Dänemarks unzureichende Stellung im europäischen Vergleich. Während die nordischen Nachbarn im geschlechtsspezifischen Vergleich unter den ersten fünf Ländern vertreten sind, sortiert sich Dänemark im mittleren Bereich ein. Das soll sich nun ändern. 

 

„Für ,Djøf‘ ist es wesentlich, dass die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen viel höher priorisiert wird, als es bislang der Fall ist“, versichert Henning Thiesen, Vorsitzender von „Djøf“, in einer offiziellen Mitteilung. Es solle einen Sechs-Punkte-Plan geben, der für Frauen in allen Altersgruppen große Bedeutung haben werde, so Thiesen weiter. 

 

Sechs Versprechen

Diese sechs Punkte, in der offiziellen Mitteilung heißt es die „sechs Versprechen“, sind eine Art Leitfaden, mit dem die Politiker und Politikerinnen arbeiten sollen. Er beinhaltet die konkrete Arbeit daran, mehr Frauen in leitende Positionen zu bekommen, eine flexiblere Karrierekultur speziell für ältere Frauen, aber auch einen größeren Anteil Mutterschaftsurlaub für frisch gebackene Väter zu schaffen und den Müttern so eine bessere Stellung auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen. 

Das könne auch helfen, die ungleiche Vermögensverteilung von Männern und Frauen im Alter anzugleichen. Im Jahr 2017 sei das Vorsorgevermögen von Männern um 29,8 Prozent größer gewesen als das der Frauen, wie „Djøf“ in einer Mitteilung anführt. Außerdem soll insbesondere das Stressniveau von jungen Frauen deutlich gemindert werden. Laut der Organisation fühlten sich 40,5 Prozent der Frauen und Mädchen zwischen 16 und 24 Jahren gestresst, während es bei den gleichaltrigen jungen Männern 23,4 Prozent seien. 

 

Stereotypenfreies Aufwachsen 

Mädchen und Jungen sollten sich in ihrer Entwicklung nicht von stereotypen Erwartungen begrenzt fühlen, auch dafür soll dank der „sechs Versprechen“ gesorgt werden. Bereits im Alter von sechs Jahren, so zeige die Forschung, verbinden Mädchen das weibliche Geschlecht mit Erfolg. Mit dieser stereotypen Denkweise sollen die kommenden Generationen möglichst nicht mehr aufwachsen, fordert „Djøf“ weiter. 

 

Um das Einhalten dieser sechs Punkte zu gewährleisten, setzt die Organisation nun ein neues, sechsköpfiges Komitee ein. Dieses Komitee, dem auch die Schriftstellerin Hanne Vibeke Holst angehört, soll die Entwicklungen und Fortschritte der Aktion beobachten und halbjährlich Empfehlungen zum Vorantreiben der Gleichberechtigung hervorbringen.

Mehr lesen

Diese Woche In Kopenhagen

Walter Turnowsky ist unser Korrespondent in Kopenhagen
Walter Turnowsky Korrespondent in Kopenhagen
„Hurra, der Kindersegen ist ausgeblieben!“
Amelie Petry, Wencke Andresen

„Mojn Nordschleswig“

Jetzt im Podcast: Mit 18 nach Brüssel und die Trophäe aus Barcelona

Apenrade/Aabenraa Cornelius von Tiedemann begrüßt die Politik-Juniorinnen Amelie Petry und Wencke Andresen, die ihm von ihrer Reise nach Brüssel berichten – und Chefredakteur Gwyn Nissen, der aus Katalonien eine Überraschung mitgebracht hat. Walter Turnowsky befragt die Glaskugel nach dem Termin für die nächste Folketingswahl, und Helge Möller fordert Hannah Dobiaschowski in „Wer hat’s gesagt?“ heraus.