Corona-Folgen

Kein Händedruck, keine Staatsbürgerschaft

Kein Händedruck, keine Staatsbürgerschaft

Kein Händedruck, keine Staatsbürgerschaft

dodo/Ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Nur wer den kommunalen Repräsentanten in Dänemark die Hand gibt, erhält den dänischen Pass. Foto: Tobias Kleinschmidt/DPA

Die Empfehlung der Behörden, aufs Händeschütteln zu verzichten, wirkt sich nun auch auf die Staatsbürgerschaftszeremonien aus. Bei diesen wird allerdings nicht auf den Handschlag verzichtet, sondern die Zeremonien komplett abgesagt. Neuer dänischer Staatsbürger zu werden, ist somit derzeit nicht möglich.

Seit 2018 muss jeder, der dänischer Staatsbürger werden will, bei der Übergabe der Urkunde einem Repräsentanten der Kommune – meist dem Bürgermeister – die Hand schütteln. Ansonsten gibt es keinen dänischen Pass.

Nun hat die Gesundheitsbehörde die öffentliche Empfehlung herausgegeben, auf Händedrücke, Umarmungen und Küsse zu verzichten, um die Verbreitung des Coronavirus zu begrenzen.

Dieser kommen viele Kommunen auch bereits nach.

Nun könnte man glauben, dass bei der Staatsbürgerschaftszeremonie künftig somit einfach bei der Übergabe der Urkunde auf den Händedruck verzichtet wird. Falsch gedacht.

Zeremonien komplett abgesagt

Stattdessen wurden vielerorts, unter anderem in den Kommunen Assens und Ringsted, am Donnerstag die geplanten Zeremonien einfach komplett abgesagt.

In ihnen ist es somit derzeit nicht möglich, dänischer Staatsbürger zu werden.

Scharfe Kritik kommt von der Einheitsliste: „Das ist vollkommen absurd. Dass Menschen nun daran gehindert werden, dänische Staatsbürger zu werden, ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass hier ausschließende Symbolpolitik über vernünftigem Menschenverstand steht. Natürlich sollten die Zeremonien einfach ohne den Handschlag durchgeführt werden“, so der Sprecher für Einbürgerungspolitik, Peder Hvelplund.

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