Pressekonferenz

Mette Frederiksen erwägt, Dänemark nach Ostern wieder zu eröffnen

Mette Frederiksen erwägt, Dänemark nach Ostern wieder zu eröffnen

Frederiksen erwägt, Dänemark nach Ostern wieder zu eröffnen

Ritzau/kj
Kopenhagen
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Regierungschefin Mette Frederiksen informiert die Öffentlichkeit auf einer Pressekonferenz über die aktuelle Corona-Situation in Dänemark. Foto: Martin Sylvest/Ritzau Scanpix

Wenn sich die Dänen weiterhin vernünftig verhalten, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu vermeiden, wird die Regierung Dänemark schrittweise öffnen.

„Dänemark ist möglicherweise auf dem Weg, nach Ostern wieder langsam geöffnet zu werden.“ Dies erklärte Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) auf einer Pressekonferenz am Montag. Das setze jedoch voraus, dass sich die Bevölkerung in den kommenden Wochen weiterhin vernünftig verhalte, damit die Ausbreitung der Coronavirus-Infektionen so gering wie möglich ausfällt.

„Wenn wir es nicht schaffen, zusammenzuhalten und Abstand zu wahren, werden die Zahlen stark ansteigen. Wenn sich Dänen treffen und versammeln, können wir Dänemark nach Ostern nicht wieder öffnen. Dann können wir in die entgegengesetzte Situation geraten und werden noch strenger vorgehen müssen. Wir werden erleben, dass mehr Menschen krank werden. Aber wenn wir zusammenhalten, ist eine allmähliche Öffnung der Gesellschaft möglich“, sagt Mette Frederiksen.

Vor einer Woche, am Montag, 23. März, verkündete die Regierungschefin in einer Pressekonferenz die Verlängerung der Maßnahmen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, bis zum 13. April.

Eine Maßnahme ist die Grenzschließung, aber es gibt keine Garantie, dass sie nach dem 13. April beendet wird, sagt Mette Frederiksen. „Natürlich sollten wir keine neuen Infektionen von außen einbringen“, sagt sie.

Schule und Arbeit im Schichtsystem

Die Staatsministerin bereitet die Dänen darauf vor, zu festgelegten Zeiten schichtweise zur Arbeit und zur Schule zu gehen. Es soll dabei helfen, die Ausbreitung einer Infektion zu verhindern. Die Idee, zu unterschiedlichen Zeiten zu arbeiten oder zur Schule zu gehen, soll unter anderem sicherstellen, dass sich während der Hauptverkehrszeit nicht zu viele Menschen versammeln – zum Beispiel in Bussen oder Bahnen.

Der Coronavirus beherrscht seit mehreren Wochen die dänische Politik. Seit die Infektion in Dänemark aufgetreten ist, hat das Folketing in beispiellosem Maße eine lange Reihe dringender Gesetze zu strengeren Strafen, zur Ausweitung des Epidemiegesetzes und zu großen Hilfspaketen für dänische Unternehmen eingeführt.

Insgesamt starben in Dänemark 77 Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert waren, wie Zahlen des Staatlichen Serumsinstituts zeigen. Bisher wurden in Dänemark 2.577 Personen positiv auf das Coronavirus getestet. 533 Personen mit dem Virus wurden bisher stationär behandelt, von diesen waren 137 in eine Intensivstation eingewiesen worden.

Nächsten zwei Wochen entscheidend

Es gibt keine Garantie dafür, dass die zahlreichen Einschränkungen nach Ostern aufgehoben werden. In den vergangenen Wochen wurden Schulen, Kindertagesstätten, Hochschulen und die meisten öffentlichen Einrichtungen geschlossen. Gleichzeitig mussten Einkaufszentren, Restaurants, Nachtclubs, Friseure, Masseure und eine Reihe anderer Unternehmen geschlossen bleiben. Darüber hinaus wurden private Unternehmen ermutigt, möglichst viele Mitarbeiter zu Hause arbeiten zu lassen.

Mette Frederiksen konnte kein konkretes Datum nennen, wann die Maßnahmen eingestellt werden. „Wir müssen uns noch mit professionellen Empfehlungen befassen, und es ist wichtig für die Regierung, dass dies in Zusammenarbeit mit den anderen Parteien des Folketings zu tun. Auf jeden Fall kommt es darauf an, wie die Dinge in den nächsten zwei Wochen laufen,“ so Frederiksen.

 
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Leitartikel

Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
„Europäischer Erdrutsch“