Gesundheitswesen

Die Gebühren-Krise des Ärztenotdienstes vom Tisch

Die Gebühren-Krise des Ärztenotdienstes vom Tisch

Die Gebühren-Krise des Ärztenotdienstes vom Tisch

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Vejle
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Foto: dpa

Konzerndirektor der Region Süddänemark verhandelte am Donnerstag mit Erfolg in Kopenhagen.

Der Konzerndirektor der Region Süddänemark, Kurt Espersen, wurde gestern in Kopenhagen vorstellig, um über die umstrittene Kontroll-Gebühr  für  Notärze zu verhandeln.  Und er hatte Erfolg. In der Behörde für Patientensicherheit einigten sich die Partner darauf, dass der Notdienst der Region Süddänemark und der anderer Regionen jeweils als eine Einheit angesehen wird, für die zentral eine Kontroll-Gebühr  entrichtet wird. Die Lösung soll bis Ende Januar in trockene Tücher kommen.

„Die Patienten, die Bürger und die Ärzte können nun darauf vertrauen, dass wir einen funktionierenden Notdienst behalten werden“, so Espersen nach dem Treffen in „Styrelsen for Patientsikkerhed“ zum Nordschleswiger: „Ich hoffe, dass die Ärzte, die gekündigt haben, nun zurückkehren. Wir – die Regionen, die Behörde und der Ärzteverband PLO – haben ein Papier erarbeitet, dass noch juristisch abgeklopft werden soll. Aber wir sind alle zuversichtlich. Das war ein gutes Treffen.“

Ärzte, die keine eigene Praxis haben aber für den  Notdienst  arbeiten, mussten seit der Jahreswende genau wie alle praktizierenden Ärzte   eine Gebühr von 4.000 Kronen an die Behörde für Patientensicherheit zahlen. Mit dem vom Folketing 2016 beschlossenen Gesetz sollte die Patientensicherheit durch Kontrollen erhöht werden. Aber in Süddänemark wurde Anfang des Jahres Alarm geschlagen, weil die Hälfte der rund 160 betroffenen Notärzte   kündigten. Dabei handelt es sich um Ärzte in der Ausbildung, die von vornherein ein geringes Einkommen haben.  Als Folge des Konflikts wurde befürchtet, dass es weniger Konsultationszeiten und damit längere Wartezeiten für die Patienten geben würde – und dass man den bisher freiwilligen Dienst  zukünftig für alle Ärzte obligatorisch machen müsste. Regionschefin Stephanie Lose (Venstre) forderte eine schnelle Lösung, und ihre Parteikollegin, Gesundheitsministerin Ellen Trane Nørby, schaltete sich  ein und forderte klärende Gespräche.    

Lose erklärte vorab, sie sei dafür, die Gebühren zentral von der Region tragen zu lassen für den gesamten ärztlichen Notdienst, der dann als Einheit zu betrachten sei – statt dass mehrere Hundert Ärzte jeweils 4.000 Kr.   überweisen müssen.  Nun strebt man  eine Zahlung über den Verband PLO an, der dann von den Regionen dafür honoriert wird. Kosten für die Region: schlappe 7.234 Kr. pro Jahr.

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