Alles besetzt. So lautet die Mitteilung der Kriminalfürsorge über die dänischen Gefängnisse. Im Januar liegt die Auslastung bei grenzwertigen 99,3 Prozent, obwohl die Arresthäuser laut Gesetz 4 Prozent der Zellen freihalten sollen, berichtet die Gefängnisgewerkschaft in einer Pressemitteilung.

In den Gefängnissen der Hauptstadt stehen Zellen für 488 Gesetzesbrecher zur Verfügung. Doch aktuell sitzen 529 hinter Gittern, was eine Auslastung von 109 Prozent entspricht. Das kann schwerwiegende Folgenhaben, meint das Betriebsrats-Mitgliedim Vestre Fængsel, David Jensen.

„Die Wärter bekommen schlechtere Arbeitsbedingungen. Wir verschwenden unsere Zeit damit, freie Zellen für die vielen Insassen zu finden. Unsere Wärter stehen dauernd unter Druck“, so Jensen. Allein im Vestre Fængsel in Kopenhagen sind 13 Zellen doppelbelegt.

Auch in Nordschleswig ist das Gefängnis in Rendbæk gefüllt. Dort liegt die Auslastung bei 100,3 Prozent. „Wir stehen hier dermaßen unter Druck, dass wir gar die Besuchszelle in eine richtige Haftzelle umfunktionieren mussten“, sagt der dortige Betriebsrat Bjarke Knudsen.