Wohnflächen-Vergleich

So viel mehr bekommen Käufer in Schleswig

So viel mehr bekommen Käufer in Schleswig

So viel mehr bekommen Käufer in Schleswig

Rebecca Nordmann und Sven Windmann, shz.de
Schleswig/Slesvig
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: Manke Bau

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Auf wie viel Platz können sich Immobilienbesitzer ausbreiten, wenn sie Eigentum erwerben? So viel ist dieselbe Summe Geld in Schleswig, in anderen Städten und auf der Insel wert.

Maximal 400.000 Euro – das ist die einzige Vorgabe, die unsere Immobiliensuche im Internetportal Immobilienscout24 an einem zufälligen Tag erfüllen soll. Welche Wohnung, welches Haus gibt es für diese Summe in Schleswig zu kaufen? Wie viel Platz bietet die Immobilie? Und wie schneidet Schleswig dabei im Vergleich zu anderen Städten und Ferienorten ab?

22 Wohnungen und 25 Häuser im Angebot

Immerhin 22 Eigentumswohnungen spuckt das Portal für Schleswig aus, wenn wir den maximalen Kaufpreis von 400.000 Euro festlegen. Die teuerste ist eine Altbauwohnung im Lollfuß und ist mit einem Kaufpreis von 359.000 Euro nur knapp unter unserer selbst gesetzten Grenze. Allerdings ist sie auch 145 Quadratmeter groß. Zum Vergleich: Eine Drei-Zimmer-Erdgeschosswohnung im noch im Bau befindlichen Luther-Quartier soll rund 337.000 Euro kosten – bei nur 75 Quadratmetern Wohnfläche.

Sogar 25 Ergebnisse liefert das Internetportal, wenn man mit dem 400.000-Euro-Limit nach Häusern statt nach Eigentumswohnungen sucht. Und eines davon wird mit exakt dieser Kaufsumme angepriesen. Wohnfläche: 120 Quadratmeter. Knapp darunter, nämlich für 390.000 Euro, gibt es ein Einfamilienhaus am Berender Redder mit 171 Quadratmetern Grundfläche.

Legt man diese 47 Objekte zugrunde, gibt es also im Durchschnitt 94 Quadratmeter Wohnfläche in Schleswig für einen Kaufpreis von bis zu 400.000 Euro.

So sieht die Lage in Hamburg aus

Ungleich größer ist die Auswahl am selben zufällig ausgewählten Tag in der Metropole Hamburg. Hier stehen 530 Wohnungen und 58 Häuser für bis zu 400.000 Euro zum Verkauf. Dafür fällt der Platz, den man dort für sein Geld bekommt, überschaubarer aus: Durchschnittlich 61 Quadratmeter Wohnfläche gibt es für die gewählte Höchstsumme.

Nur ein bisschen weniger Platz als in Schleswig bekommen diejenigen für ihr Geld, die sich in der Nachbarstadt Flensburg niederlassen wollen: Für einen Kaufpreis von bis zu 400.000 Euro können sie sich auf durchschnittlich 92,8 Quadratmetern ausbreiten – allerdings haben auch sie Gelegenheit, aus einem deutlich größeren Angebot zu wählen. In Kappeln liegt der Wert bei rund 100 Quadratmetern.

Vergleiche mit St. Peter-Ording und Kühlungsborn

Und wie sieht es in anderen Ferienorten aus?

Beispiel St. Peter-Ording – und die erste Ernüchterung. Ja, das Portal hat 14 Häuser im Portfolio, keines davon aber ist für 400.000 Euro oder weniger zu haben. Das günstigste Wohnhaus, eine Doppelhaushälfte mit 127 Quadratmetern Wohnfläche, kostet 880.000 Euro.

Mehr Glück haben wir bei den Wohnungen: Acht Angebote sind an diesem Tag dabei – das teuerste ist für 399.000 Euro zu haben (60 Quadratmeter), das günstigste für 225.000 Euro (29 Quadratmeter). Aus ihnen ergibt sich rechnerisch ein Durchschnittswert von knapp 44 Quadratmetern Wohnfläche.

Dasselbe Phänomen in Kühlungsborn: Es gibt aktuell kein Haus für unsere gewählte Summe zu erwerben. Mindestens 635.000 Euro muss ein Käufer auf den Tisch legen, dafür bekommt er 118 Quadratmeter Wohnfläche. Fünf Treffer mit einer Spannweite von knapp 199.000 Euro bis 360.000 Euro werden uns bei der Wohnungsauswahl angezeigt – sie liefern eine durchschnittliche Quadratmeterzahl von knapp 54.

Sylt toppt alles

Schließlich die Insel Sylt. Zwei Eigentumswohnungen in Kampen zeigt das Portal für maximal 400.000 Euro an. Mit durchschnittlich 21 Quadratmetern bleibt allerdings nicht viel Raum, um sich auszubreiten. Häuser sind für diese Summe aktuell in keinem Teil der Insel zu haben.

Neun Eigentumswohnungen und 15 Häuser stehen einem Kaufinteressenten mit 400.000 Euro in der nordfriesischen Kreisstadt Husum zur Verfügung. Im Durchschnitt verfügen sie über gut 97 Quadratmeter Wohnfläche und damit fast genauso viel wie in Schleswig.

Wikingturm-Wohnungen werden angeboten

Die Schlussfolgerung also, dass Menschen aus eben diesen größeren Städten ihr Geld lieber in eine Immobilie an der Schlei stecken, ist nicht ganz abwegig. Schließlich haben sie unterm Strich mehr davon, als sich eine 42 Quadratmeter kleine Zwei-Zimmer-Wohnung in Winterhude anzuschaffen.

Zurück also nach Schleswig. Besonders auffällig ist hier übrigens: Allein Im Wikingturm stehen zurzeit neun Wohnungen zum Verkauf. Vielleicht auch, weil in Schleswigs größtem Wohnhaus teure Sanierungen anstehen, deren Kosten auf die Eigentümer umgelegt werden. Und: Natürlich kann man auch in der Schleistadt deutlich mehr als 400.000 Euro für eine Immobilie ausgeben. Gleich mehrere Angebote bewegen sich über der Eine-Million-Euro-Grenze.

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