SEK-Einsatz

Polizei und Zoll gehen gegen Drogenring vor

Polizei und Zoll gehen gegen Drogenring vor

Polizei und Zoll gehen gegen Drogenring vor

Ulrich Seehausen/shz.de
Heide/Lübeck
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Heide war Schauplatz einer Drogen-Razzia. Foto: dpa/Picture alliance

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Bei einer Drogen-Razzia der Landespolizei mit dem Zollfahndungsamt Hamburg und Sondereinheiten der spanischen Polizei sind den Ermittlern in der Nacht zu Sonnabend auch zwei Dithmarscher mit Rockerverbindungen ins Netz gegangen.

Bei einer Drogen-Razzia der Landespolizei mit dem Zollfahndungsamt Hamburg und Sondereinheiten der spanischen Polizei sind den Ermittlern in der Nacht zu Sonnabend (19. Juni) auch zwei Heider ins Netz gegangen. Einer der Männer ist nach Informationen unserer Zeitung Führungsmitglied des kürzlich gegründeten Rocker-Clubs MC Mexicanos Heide, einem Ableger der bundesweit agierenden Bandidos. Seit seiner Festnahme sitzt er in Lübeck in Untersuchungshaft. 

 

 

 

Früh morgens stürmte das Sondereinsatzkommando (SEK) die Wohnung des Mannes im Gewerbegebiet Am Kleinbahnhof. Im Zuge der Aktion kam außerdem eine Frau zur erkennungsdienstlichen Behandlung auf das Polizei-Revier. Nicht nur in der Kreisstadt hatten die Fahnder Erfolg. Aus Kreisen der Polizei verlautete, dass ein weiterer Heider im spanischen Lloret de Mar von einer Sondereinheit verhaftet wurde. Er ist im Anschluss dem dortigen Gericht vorgeführt worden. 

Razzien auch in Lübeck, Kiel und Spanien 

Die Razzia fand schwerpunktmäßig in Lübeck, Kiel, Heide und auf der spanischen Halbinsel statt. An den Orten sind acht Personen im Alter von 17 bis 54 Jahren festgenommen worden. Für sie hatte das Amtsgericht Lübeck auf Antrag der Staatsanwaltschaft zuvor Untersuchungshaftbefehle erlassen. 

Handel mit Drogen 

Die Aktion richtete sich gegen eine Bande, die ihren Hauptsitz in Lübeck hatte. Laut der dortigen Staatsanwaltschaft erfolgten die Ermittlungen wegen des Verdachts der unerlaubten Einfuhr und des unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge. Der Gruppe wird vorgeworfen, die Drogenszenen in Lübeck, Kiel und Heide mit Marihuana versorgt zu haben. Laut Staatsanwaltschaft besteht der dringende Verdacht, dass die Drogen zum Teil mit Paketdienstleistern von Spanien nach Schleswig-Holstein versandt wurden. 

Marihuana kiloweise sichergestellt 

Bei der Razzia konnten rund 30 Kilogramm Marihuana sichergestellt werden. Die Beamten gehen von einem Umsatz von zirka 200 Kilo Marihuana in den vergangenen Monaten aus, der Einnahmen von mindestens einer Million Euro gesichert haben dürfte. In der Konsequenz führen die Behörden Finanzermittlungen, um die Gewinne einziehen zu können. Bei der Durchsuchung sind insgesamt 6160 Gramm Marihuana, 480 Gramm Amphetamin, 100 Gramm Kokain, 25 Ampullen Ketamin und 100 LSD-Trips sowie Ausrüstungsgegenstände für eine Marihuana-Plantage eingezogen worden. Außerdem fielen den Beamten Goldschmuck und rund 10.000 Euro Bargeld in die Hände.

 

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