Naturschutz

Neuer Unterschlupf für Fledermäuse

Neuer Unterschlupf für Fledermäuse

Neuer Unterschlupf für Fledermäuse

Sabine Voiges/shz.de
Hattstedt/Südschleswig
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Das Große Mausohr ist eine von acht Fledermausarten, die in Hattstedt vorkommen. Foto: Patrick Pleul/dpa

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Acht verschiedene Fledermaus-Arten gibt es in Hattstedt. Damit sie sich dort weiter wohlfühlen, wurde ein neues Quartier geschaffen.

Fledermäuse werden in unseren Breiten immer seltener. Grund dafür ist unter anderem, dass die Tiere es immer schwerer haben, geeignete Schlafplätze und Winterquartiere zu finden. Von Haus aus ziehen sich die nachtaktiven Flugkünstler gerne in alte Gebäude oder hohle Bäume zurück. Diese Schutzräume werden jedoch immer seltener.

Fledermausberg im Naturraum Schobüller Berg

In Hattstedt oder genauer gesagt im Naturraum Schobüller Berg/Wittland gibt es jedoch mit dem vor Kurzem fertiggestellten Fledermausberg jetzt einen neuen, artgerechten Rückzugsort für das Braune Langohr, den Großer Abendsegler und Co.

„Im Bereich der Naturschutzfläche wurden bereits acht Fledermausarten festgestellt. Weitere wären nach der Aussage unseres Experten Karl-Friedrich Thiessen durchaus möglich, wenn denn der Lebensraum durch Schutz- und Nahrungsangebote weiter optimiert wird“, erklärt Christen Hingst, der den Standort des sechs Meter hohen Hügels in seinem Privatwald zur Verfügung stellte.

Ebenso übernahm der erfahrene Naturschutzexperte die Federführung beim Bau des Refugiums, das künftig als Teil des in der Entwicklung befindlichen, öffentlichen Naturlehrpfades über die Fledermaus informieren soll.

Sind stolz auf den Fledermausberg: Christen Hingst, Michael Drechsler, Jens Feddersen und Rolf Stechmann (v. l.). Foto: Sabine Voiges

Von außen mit Schlehen, Brombeeren und wilden Stachelbeeren bepflanzt und ringsum mit einem Reisigzaun geschützt, birgt der Berg in seinem Innern eine Zugluft freie etwa 2,5 mal 2,5 Meter hohe Höhle aus Schachtringen, deren Abschluss eine Betonkuppel bildet.

„Diese weist zahlreiche Hohlräume aus,in denen die Fledermäuse ihre Ruhe- und Schlafplätze finden. Zudem wurden Fledermauskästen in verschiedenen Ausführungen platziert. Denn nur die wenigsten Arten hängen zum Schlafen kopfüber in Bäumen oder irgendwo von der Decke“, erläutert Christen Hingst.

Kamera hat alles im Blick

Zu sehen ist der Einflugschlitz in dessen Bereich eine Kamera nun das Kommen und Gehen der heimischen Nachtschwärmer dokumentiert.

Tatkräftig unterstützt wurde Hingst bei den rund ein Jahr dauernden Arbeiten insbesondere von Jens Feddersen und Michael Drechsler, die sich seit 20 Jahren im Naturengagement Bürgerwindparks Nordfriesland (NBN) einsetzen, Rolf Stechmann, der bis vor Kurzem den Vorsitz im Sport- und Naturausschuss innehatte, und Helmut Christiansen, der sich ebenfalls seit Jahr und Tag für den Naturschutz vor Ort einsetzt.

„Auch die Gemeinde hat uns unterstützt. Und wir konnten 8000 Euro Förderung von der Bingo-Umweltlotterie für das Projekt einwerben“, berichtet Christen Hingst.

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