Schule in Corona-Zeiten

Der Weg zum Abitur, ohne in die Schule zu dürfen

Der Weg zum Abitur, ohne in die Schule zu dürfen

Der Weg zum Abitur, ohne in die Schule zu dürfen

Nele Briehn/shz.de
Handewitt
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Nele Briehn geht in die 12. Klasse der Schule in Handewitt. Foto: Privat

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Nele Briehn über ihre Zukunftsängste, den Wechselunterricht und die Frage, ob ihr Abitur als vollwertig gelten wird.

Das Bild des heutigen Teenagers fügt sich aus Puzzleteilen wie Partys, Schule, der ersten Liebe und ersten Erfahrungen zusammen. Jeder hat sein eigenes Bild und seine eigenen Wunschvorstellungen. Doch in einer Pandemie zu leben, in der man keines dieser Puzzleteile hat, hätte sich keiner vorgestellt.

Manchen raubt die Pandemie die finanzielle Grundlage, doch den heutigen Teenagern raubt es die Grundlage unserer Bildung. Eine Folge sind Zukunftsängste, denn tausende Fragen kommen auf. Wird man uns nehmen wollen mit einem Abitur, bei dem wir mehr als zwei Jahre nicht in der Schule waren? Wie vollwertig ist unsere Bildung, trotz der mangelnden Präsenz? Wie lange schaffen wir es noch jeden Tag vor dem Laptop zu sitzen und wenn wir ihn herunterklappen, trotzdem nichts gelernt zu haben?

Kein gewohnter Schulalltag

Ich denke dies sind berechtigte Fragen, doch wann werden sie uns beantwortet? Durch den sogenannten Wechselunterricht haben wir die Erlaubnis, für ein paar Tage in die Schule zu kommen. Dabei wird man in Gruppen aufgeteilt und sitzt dann mit einer Maske und mit Abstand in der Klasse, während die andere Gruppe zu Hause ist.

Doch auch dies bisschen Präsenz konnte uns nicht den gewohnten Schulalltag näher bringen. Viele Lehrer geben ihr Bestes, doch auch die Besten scheitern daran, uns den vorgegeben Lernstoff über einen virtuellen Raum beizubringen.

Soziale Kontakte fehlen

Ohne jegliche Gesichter zu sehen und ohne jegliche Interaktion mit seinen Lehrern oder Mitschülern, versucht man zu zuhören und es irgendwie zu verstehen. Doch ohne soziale Kontakte, ohne die Umgebung, in der wir es gewohnt waren zu lernen, ist es manchmal schwer Motivation zu finden, wenn man doch alleine in seinem Zimmer sitzt.

Wie und ob es präsent weitergeht und vor allem, wie unser Abitur aussehen wird, wissen weder wir, noch unsere Lehrer. Also sitzen wir weiterhin zu Hause, klappen den Laptop auf und zu und hoffen, dass all dies sich noch zum Guten wenden wird.

Denn trotz der Tatsache, dass der Anfang der Pandemie nun über ein Jahr her ist, können uns nach wie vor die Fragen, die unsere Zukunft betreffen, nicht beantwortet werden.

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