Mikroplastik im Meer

Zwei Flensburgerinnen laden zu Forschung vor der Haustür ein

Zwei Flensburgerinnen laden zu Forschung vor der Haustür ein

Zwei Flensburgerinnen laden zu Forschung vor der Haustür ein

Antje Walther/shz.de
Flensburg
Zuletzt aktualisiert um:
Sie segeln der Sache nach: Lauren Grüterich und Caroline Höschle gehen dem Mikroplastik im Meer auf den Grund und laden Bürger ein, sich zu beteiligen. Foto: weniger ist meer

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Lauren Grüterich und Caroline Höschle nennen ihr Citizen-Science-Projekt „weniger ist meer“. Arved Fuchs ist auch dabei.

„Mikroplastik an unseren Küsten? Wir segeln der Sache nach“, sagen Lauren Grüterich und Caroline Höschle entschlossen. Unter dem Motto „weniger ist meer“ erforschen die Wirtschaftsingenieurin für Energie- und Umweltmanagement und die Biologin gemeinsam mit interessierten Teilnehmern das Vorkommen von Mikroplastik in Nord- und Ostsee in einem „Citizen Science“ Projekt – das heißt: Jede und jeder kann mitforschen.

Ein digitales Webinar bildet die Auftaktveranstaltung „weniger ist meer“ und startet am Donnerstag, 22. April, um 19.30 Uhr. Das Webinar stellt das mehrteilige Projekt „weniger ist meer“ vor, teilen die beiden Initiatorinnen mit, und es befasst sich mit den Themen „Folgen der intensiven Kunststoffnutzung und Mikroplastik für unsere Umwelt“.

Polarforscher Arved Fuchs teilt Erfahrungen

Prominenter Gast ist an diesem Abend der Klimabotschafter und Polarforscher Arved Fuchs. Ebenso wie er wird Thea Hamm, Wissenschaftlerin für marine Ökologie, die Teilnehmer virtuell auf ihre langjährigen Forschungsreisen mitnehmen und die Erfahrungen zum Thema Plastik teilen.

Im Anschluss an die Auftaktveranstaltung folge Ende April ein Bau-Workshop für sogenannte „Manta Trawls“, kündigen Lauren Grüterich und Caroline Höschle an. Darunter verbirgt sich eine Netzkonstruktion, die eigens für die Erfassung von Mikroplastik im Meer konzipiert sei und deren Rahmen jeder mit wenigen Materialien nachbauen könne. Zum Einsatz kommen Manta Trawls auf unterschiedlichen Strecken in Nord- und Ostsee.

Lauren Grüterich und Caroline Höschle setzen im Juni die Segel

Anfang Juni 2021 wollen die beiden Flensburgerinnen gemeinsam mit mehreren Traditionssegelschiffen und deren Besatzungen Segel setzen. Denn Lauren und Caro „sind leidenschaftliche Seglerinnen und lieben das Meer“, betonen sie auf ihrer Website.

Wirtschaftsingenieurin Grüterich war zum Beispiel bereits in der Arktis unterwegs, wo sie Strandsammlungen in Kooperation mit dem Alfred-Wegener-Institut durchgeführt habe. Wenn sie kurz nach einer Buckelwalsichtung direkt am Schiff Mikroplastik im Netz fand, war sie meist „ergriffen“.

Biologin Höschle erarbeitet im Berufsleben Umweltgutachten und Schutzkonzepte insbesondere in Nord- und Ostsee. Sie kennt Auswirkungen unbedachten Verhaltens leider aus eigener Beobachtung.

Wir sind das perfekte Team, Ideen nicht nur zu spinnen, sondern in die Tat umzusetzen.

Lauren Grüterich und Caroline Höschle, „weniger ist meer“

„Wir sind das perfekte Team, Ideen nicht nur zu spinnen, sondern in die Tat umzusetzen“, sagen die beiden. Sehr konkret ist ihre Projektbeschreibung auch auf der Plattform von startnext.com nachzulesen – das Crowdfunding endete am 31. März mit 62 Förderern und einer Fördersumme von 3332 Euro.

Die Probenauswertung und Analyse finden Ende November statt. Die Manta Trawls, Funde und Ergebnisse der Untersuchungen „Mikroplastik an unseren Küsten“ sollen schließlich im Rahmen einer anschaulichen Ausstellung für die Öffentlichkeit in Kooperation mit Projektpartnern präsentiert.

Die kostenfreie Teilnahme am Webinar zum Auftakt ist einfach über den Link auf der Webseite www.weniger-ist-meer.com möglich.

 

Mehr lesen