Drohung vom Millionen-Konzern

Lego legt sich mit YouTube an – und kassiert Shitstorm

Lego legt sich mit YouTube an – und kassiert Shitstorm

Lego legt sich mit YouTube an – und kassiert Shitstorm

Viktoria Meinholz/shz.de
Frankfurt
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: dpa / Karl-Josef Hildenbrand

Ein Youtuber hat Ärger mit Lego. Stein des Anstoßes: Ein Logo, das zu Verwechslungen führen könnte.

Thomas Panke ist der Lego-Experte auf Youtube: Er ist der "Held der Steine". In seinem Geschäft in Frankfurt am Main verkauft er die Spielwaren, über seinen Video-Channel verbreitet er unter anderem Rezensionen von neuen und alten Lego-Sets.

In seinen erfolgreichen Videos spricht er voller Begeisterung von den Bausteinen, scheut aber auch nicht vor Kritik an dem Produkt zurück. Man könnte annehmen, dass sich der dänische Konzern über diese Werbung für seine Marke freut. Doch falsch gedacht. Über einen Anwaltsbrief wurde der erfolgreiche Youtuber aufgefordert, sein Warenzeichen schnellstmöglichst zu löschen, wie Panke in einem Video berichtet.

Lego wirft dem "Held der Steine" vor, mit seinem Logo – das einen blauen Stein mit Noppen zeigt – das Vertrauen der Lego-Kunden zu beschädigen, da eine Verwechslungsgefahr mit dem Original-Logo bestehe. Wie genau man den Spielzeug-Giganten mit dem Ein-Mann-Betrieb in Frankfurt verwechseln könne, erklärt der Konzern bisher aber nicht.

Kritik an Lego

Mit seiner Drohung hat Lego den "Held der Steine" und seine Fans gegen sich aufgebracht. "Definitiv habe ich andere Wertvorstellungen als die Lego-Gruppe", so Panke in dem Video. "Ich versuche nicht euch maximal viel Geld für wirklich immer schlechter werdende Produkte abzunehmen."

Er versuche, anders als der Konzern, immer nah an seinen Kunden zu sein und deren Wünsche stets im Sinn zu haben. "Meine Meinungen spiegeln nicht wieder, was Lego als Unternehmen darstellt. Ich hab an mich höhere Ansprüche und ich finde, ich mach's auch wesentlich besser."

Panke hat derweil sein Logo gewechselt und will den Fokus seines Ladens verändern: Weg von Lego, hin zu anderen Bausteinen. Wirft man einen Blick auf die Kommentare in sozialen Netzwerken zu dem Fall, kommt die Drohung des Millionen-Konzerns nicht gut an. Seit Tagen prasselt Kritik auf Lego ein, bisher hat sich das Unternehmen nicht zu dem Vorfall geäußert.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Wir geben dir, was du brauchst“