Kriminalität

Zahl der Wohnungseinbrüche in SH deutlich gesunken

Zahl der Wohnungseinbrüche in SH deutlich gesunken

Zahl der Wohnungseinbrüche in SH deutlich gesunken

dpa
Kiel
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In den ersten neun Monaten 2017 gab es über 1000 Einbrüche weniger. Bei der Aufklärungsquote ist noch Luft nach oben.

Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Schleswig-Holstein ist nach vorläufigen Angaben in den ersten neun Monaten des Jahres deutlich gesunken. Wie die Deutsche Presse-Agentur vom Landespolizeiamt erfuhr, wurden bis einschließlich September 3647 Einbrüche gemeldet und damit 1119 weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Gegenüber 2015 waren es sogar 1885 weniger.

Im Jahr 2016 blieb es in gut 45 Prozent der Fälle beim Einbruchsversuch. Aufgeklärt wurde nur gut jeder zehnte Fall. Doch hier setzt die Landespolizei besondere Prioritäten. „Der täterorientierte Ansatz des schleswig-holsteinischen Konzepts verfolgt das Ziel, insbesondere überregional agierende Täter und Gruppierungen möglichst schnell zu identifizieren und festzunehmen“, sagte Sprecher Torge Stelck. Damit liege der Fokus nicht vorrangig auf der Aufklärung möglichst vieler in der Vergangenheit registrierter Taten, sondern auf der Verhinderung künftiger.

Die Präventionsstellen der Polizei bieten den Bürgern zahlreiche Informationsmöglichkeiten. Die Palette reicht vom Internet (www.polizei.schleswig-holstein.de) über Info-Stände im Supermarkt bis hin zum Tag des Einbruchschutzes, der in diesem Jahr am 4. November in Ahrensburg stattfindet. Die Polizei rät nicht nur dazu, Häuser und Wohnungen wirksam zu sichern und bei längerer Abwesenheit Signale zu vermeiden, dass niemand da ist. Bei verdächtigen Beobachtungen sollte auch sofort die 110 gewählt werden.

Welche Fördergelder es in Deutschland für den Einbruchschutz gibt

Gut angenommen wird laut Innenministerium ein Einbruchschutzprogramm, das vor einem Jahr aufgelegt wurde. Gefördert werden darüber unter anderem der Einbau einbruchhemmender Haus- und Wohnungseingangstüren, von Gittern und Rollläden sowie Einbruchs- und Überfallmeldeanlagen. Der Zuschuss beträgt 20 Prozent, maximal 1600 Euro pro Maßnahme. Förderfähig sind nur Maßnahmen, die mindestens 2000 Euro kosten. Das Programm richtet sich an Eigentümer, die selbst in der jeweiligen Immobilie wohnen, nicht an Mieter.

Bisher wurden über das Programm für 2445 Anträge etwa 2,6 Millionen Euro bewilligt. Die neue Regierung hatte nach ihrem Amtsantritt im Sommer die Mittel noch einmal um eine Million Euro aufgestockt. Für die verbleibende Laufzeit bis Ende 2018 stehen laut Innenministerium noch rund 350.000 Euro zur Verfügung. Förderanträge laufen über die Investitionsbank.

Seit 2012 geht die Polizei im Norden mit einem eigenen Konzept gezielter gegen die Einbruchskriminalität vor. Verstärkte Spurensicherung und die Priorisierung von kriminaltechnischen Untersuchungen gehören dazu. An der Tatortarbeit beteiligen sich seit einigen Monaten außer den Vollzugsbeamten auch 28 speziell ausgebildete Spurensicherungskräfte.

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