Kulturkommentar

„Gemeinsam sind wir stark“

Gemeinsam sind wir stark

Gemeinsam sind wir stark

Claudia Knauer
Claudia Knauer
Apenrade/Aabenraa
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Nach vielen Sparrunden im Kultur- und Bildungshaushalt ist es jetzt an der Zeit, einen anderen Weg zu gehen, meint Büchereidirektorin Claudia Knauer.

Diese alte Weisheit hat sich, vor allem auch unter dem Eindruck der Corona-Krise, das dänische Kulturleben zu eigen gemacht und unter dem Dach von Dansk Kulturliv zusammengeschlossen. Mehr als 1.000 Akteure aus der Welt der Büchereien, der Musik, des Theaters, der Museen und der Veranstaltungsbranche, die insgesamt im Jahr rund 60 Millionen Menschen erreichen, wollen gesammelt auftreten, um klarzumachen: Wir brauchen mehr Kultur.

Eine – von der Politik durchaus wohlwollend aufgenommene – Forderung ist es, in den kommenden drei Jahren einen zweiprozentigen Kulturprioritätsbeitrag in den Haushalt einzustellen. Es geht nicht darum, die Mittel umzuverteilen oder gar einen Akteur gegen den anderen auszuspielen, sondern endlich mal eine Schippe draufzulegen und dafür zu sorgen, dass möglichst viele Menschen Live-Musik hören, in Bibliotheken ihre Leselust entwickeln oder in den Museen etwas über Kunst, Geschichte oder die eigene Heimat erfahren. Es geht um eine Stärkung der lokal verankerten Kultur.

Nachdem unter ehemaligen Regierungen jedes Jahr 2 Prozent im Kultur- und Bildungshaushalt eingespart werden mussten, ist es jetzt an der Zeit, einen anderen Weg zu gehen. Dänemark ist nicht reich an Rohstoffen – außer an Wind und Wellen, aber an klugen Köpfen, und die brauchen wir, wenn wir die Herausforderungen der Zukunft bewältigen wollen. Das passiert nicht allein damit, dass die jungen – oder gerne auch älteren – Menschen in Hörsälen oder Unterrichtsräumen sitzen, um Naturwissenschaften zu pauken, sondern indem sie ihren Geist umfassend schärfen. Dazu gehört die Kultur. Die deutschen Büchereien in Nordschleswig tragen gerne dazu bei.

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